Morgenstund’ hat Gold im Mund. Gesundheitsminister Rudolf Anschober hatte am frühen Dienstagvormittag für alle Fußballfans eine positive Nachricht zu verkünden: In Phase zwei der Corona-Maßnahmen gab man grünes Licht für die Fußball-Bundesliga. Die Wiederaufnahme der Saison in Form von Geisterspielen steht damit bevor. „Die Bundesliga ist Testpilot für den Alltag.“
Die genauen Termine werden am Mittwoch bei der Klubkonferenz fixiert. Fest steht, dass ab Freitag wieder normales Mannschaftstraining stattfinden darf. Mit dem Finale des ÖFB-Cups zwischen Salzburg und Zweitligist Austria Lustenau wird der Neustart dann am Pfingstwochenende (30./ 31. Mai) eingeläutet. In der darauffolgenden Woche startet die Liga. Das kann durchaus schon am Dienstag (2. Juni) sein, zumal die Saison ohnehin mit englischen Wochen fertig gespielt werden soll.
Liga, ÖFB und Gesundheitsministerium spielten über Wochen einen intensiven Doppelpass. Vergangenen Freitag gab es das entscheidende Meeting im Gesundheitsministerium. Die Liga war mit Vorstand Christian Ebenbauer und Spielbetriebsleiter David Reisenauer, der ÖFB mit Generalsekretär Thomas Hollerer und Michael Enenkel, dem Leiter der medizinischen Abteilung des Verbandes, vertreten. Gemeinsam mit den Experten des Gesundheitsministeriums einigte man sich auf eine Vorgehensweise, die am Dienstag nach einer finalen Runde die Minister Anschober und Werner Kogler (Sport) verkündeten. Bei beiden Treffen war auch Peter Stöger zugegen, allerdings nicht als Sportvorstand von Austria Wien, sondern als neutraler Fußballexperte.
- Was passiert, wenn ein Spieler oder Betreuer positiv getestet wird?
Die gesamte Mannschaft müsste dann nicht in Heim-Quarantäne, wie Minister Anschober noch vor knapp zwei Wochen gefordert hat. Der positiv getestete Spieler würde isoliert, die negativ getesteten Teamkollegen dürften weiter ihren Arbeitsplatz aufsuchen, müssten in ihrer Freizeit allerdings ausschließlich zu Hause bleiben.
- Welche Maßnahmen wird es weiterhin geben?
Die üblichen Hygienemaßnahmen wie Händewaschen oder Fiebermessen beim Eintreffen am Trainingsgelände. Die Testungen bleiben ein fixer Bestandteil der Maßnahmen. Ob allerdings – wie ursprünglich geplant – alle zwei Tage getestet wird, ist offen. Auf alle Fälle würde einen Tag vor jedem Wettkampf getestet werden, das gilt auch für die jeweiligen Schiedsrichter-Teams.
- Wie geht es mit der 2. Liga weiter?
Bereits gestern wurde den 16 Klubs ein Covid-19-Präventionskonzept präsentiert. Drei Stunden lang wurde diskutiert, am Ende stand fest: Auch die Zweitligisten dürfen ab Freitag wieder trainieren. „Es gibt Erleichterungen für die Vereine bei den zu erfüllenden Bedingungen für einen Trainings- und Spielbetrieb“, sagte Rieds Geschäftsführer Roland Daxl zu den Oberösterreichischen Nachrichten. Darüber hinaus wurde der Antrag auf Verlängerung der Saison bis zum 31. Juli an den ÖFB gestellt. Eine Zustimmung seitens des Fußball-Bundes ist Formsache. Dann können Spielerverträge verlängert und die elf ausstehenden Runden bis Ende Juli zu Ende gespielt werden. Ob das alle Klubs wollen, bleibt abzuwarten. Denn in der Liga gibt es auch viele Amateurspieler, die im Falle eines positiven Tests vielleicht auch ihrem Brotberuf nicht mehr nachgehen könnten. Am Montag tagen die 16 Zweitliga-Klubs wieder.
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