Bundesliga-Neustart: „Das ist ein Fingerzeig für viele andere“

CORONAVIRUS: PK ZU "PERSPEKTIVEN FÜR MANNSCHAFTSSPORT"
Nicht nur für Austria-Sportvorstand Peter Stöger ist der Restart der Bundesliga mehr als positiv,

Peter Stöger brachte etwas Praxis in die lange Zeit theoretische Diskussion rund um die Wiederaufnahme des Ligabetriebs. Dabei legte er Wert darauf, nicht die Austria als Vorstand zu vertreten, sondern in neutraler Position den Fußball generell. Mit der aktuellen Kompromisslösung kann er ganz gut leben. „Es wurde von allen sehr gute Vorarbeit geleistet. Natürlich sind wir immer noch weit entfernt von unserem Lieblingsszenario mit Spielen vor Publikum.“

Vielmehr ist die Fortsetzung der Bundesliga-Saison für Stöger ein Fingerzeig auch für den Amateur- und Nachwuchsfußball. „Wir reden da von 300.000 Kickern in Österreich, von Buben und Mädchen, die wieder spielen wollen. Auch sie brauchen eine Perspektive.“ Genauso wie die Profiklubs, von denen einige bei einem Abbruch der Saison wirtschaftlich auf einen Bankrott hingesprintet wären. „Wenn man sich nur ein wenig mit der Materie beschäftigt, dann sieht man, dass einem die Grundlage genommen wird. Als würde man eine Zeitung schreiben, sie drucken, darf sie aber nicht verkaufen. Selbst Klubs mit Rücklagen hätten irgendwann Probleme, weil ja die Verpflichtungen weiter vorhanden sind.“

Auch bei Meister Salzburg verlieh man der Freude über die Restart-Möglichkeit Ausdruck. „Wir freuen uns, dass das gemeinsam erarbeitete Konzept Anklang gefunden hat“, erklärte Geschäftsführer Stephan Reiter. Sportdirektor Christoph Freund betonte, dass man sich „der großen Verantwortung und der Vorbildwirkung für den österreichischen Sport durchaus bewusst“ sei und „alles dafür tun“ wolle, um ihr gerecht zu werden. Routinier Zlatko Junuzovic („Super, dass es endlich weitergeht“) versprach, dass man dem Präventionskonzept getreu agieren werde: „Ich bin optimistisch, dass das kein Problem sein wird.“

Für Rapids Wirtschafts-Geschäftsführer Christoph Peschek ist das grüne Licht der Politik für Geisterspiele ein „zartes Licht am Ende des Tunnels“. Wie Peschek betonte, seien die Spiele ohne Zuschauer dem „erheblichen wirtschaftlichen Schaden“ zum Trotz schlicht und einfach alternativlos. Schließlich wäre der Verlust „bei einem Abbruch noch deutlich größer und mit massiven Folgeschäden verbunden“, erklärte Peschek, der zugleich auf „baldige Umsetzung der angekündigten finanziellen Unterstützungsmaßnahmen“ hofft. „Der österreichische Fußball befindet sich wie vor in einem Überlebenskampf.“

Tabellenführer LASK war bezüglich einer Fortsetzung der Saison eher auf der Bremse gestanden. Mittlerweile hat sich die Situation aber geändert. „Ich gebe zu, dass wir Bedenken geäußert hatten. Die sind jetzt weggefallen. Wir stehen voll hinter der Haltung der Bundesliga“, sagte Vizepräsident Jürgen Werner: „Wir sind froh, dass alle Weichen gestellt sind für einen Neustart und dass es wieder weitergeht.“ Auch Coach Valerien Ismael war erfreut: „Wir werden uns extrem vorbereiten. Der Fokus gilt jetzt auf Anfang Juni, wir werden noch mehr Konsequenz in die Arbeit reinbringen“, versprach der Franzose.
 

 

 

 

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