Doch ab Sommer könnte ein Hauch des großen FC Bayern an die Traisen wehen. Die Leihe von Booth sowie der Wechsel des St. Pölten-Talents Emilian Metu, 18, in den Bayern-Nachwuchs sind nur der Anfang. Die Zusammenarbeit soll ausgebaut und mit Leihspielern aus München eine für beide Seiten fruchtbare Kooperation eingegangen werden.
SKN-Manager Andreas Blumauer hält den Ball (noch) flach: „Wir haben ein sehr gutes Einvernehmen mit den Bayern, aber über eine offizielle Vereinbarung als Kooperationsverein brauchen wir nicht zu reden.“
Kandidat Stanisic
Laut KURIER-Informationen wurden bereits konkrete Kaderpositionen mit möglichen Leihspielern besprochen. Einer davon ist Josip Stanisic. Der Verteidiger gab beim 1:1 gegen Union Berlin am 10. April sein Profi-Debüt und durfte 90 Minuten in der Allianz Arena mitspielen.
Der 21-jährige Deutsche entspricht dem Typus Talent, warum sich die Bayern dem SKN öffnen: Eigentlich schon zu gut für die Bayern Amateure in der dritten Liga, aber doch noch entfernt von regelmäßigen Einsätzen beim Serienmeister.
Die österreichische Liga ist mittlerweile in die Top-10 Europas aufgestiegen und gilt aufgrund der hohen Intensität als optimale Spielwiese für Talente von Großklubs. Die Münchner leiden darunter, dass seit der Generation um Müller und Alaba kein Eigengewächs mehr zum Stammspieler wurde. Über den Umweg St. Pölten könnte die Kluft zwischen Bayern Amateure und Star-Ensemble verkleinert werden.
Keine Ablösesummen
Als Nachteil bleibt, dass eine große Schwäche des SKN – das Lukrieren von Ablösen – fortgesetzt würde. Die Bayern werden zwar bei den Gehältern helfen, aber bei allen Verträgen ihre mächtige Hand drauf halten.
Und: Es gibt noch einen großen Haken. Sollte St. Pölten absteigen, ergibt die Kooperation für die Bayern wenig Sinn. Spiele in der 2. Liga werden auf einem ähnlichen Niveau geführt wie jene der Bayern Amateure in Deutschlands dritter Liga. An ein komplettes Aus des Projekts nach einem Abstieg will Blumauer nicht glauben. „Wenn wir aber oben bleiben, kriegen wir vielleicht Talente mit anderer Qualität.“
Baumgartners Comeback
Nicht nur deswegen ist ein erfolgreiches Ende der Trainersuche von besonderer Bedeutung.
Sportdirektor Georg Zellhofer, der als Interimstrainer nach dem Ried-Spiel aufhören wird, musste mehrere Absagen einstecken.
Jene von Klaus Schmidt hat einen besonders kuriosen Hintergrund. Die Admira hat ihren beurlaubten Trainer lieber selbst reaktiviert.
Dafür kehrt Gerald Baumgartner, der 2014 mit dem SKN ins Cupfinale kam, zurück. Der 56-Jährige musste noch seinen Vertrag – ausgerechnet beim heutigen Gegner Ried – auflösen. Weil sein Nachfolger Miron Muslic im Innviertel sieglos blieb, ist mit Andreas Heraf gegen den SKN bereits der dritte Trainer dieser Saison beim Aufsteiger am Werk.
Baumgartner sieht seinem Ex-Verein heute noch in Ruhe zu. Danach soll das Feuer des Routiniers den anderen Ex-Verein, nämlich St. Pölten, vor dem Abstieg retten. Sollte das Ziel Klassenerhalt erreicht werden, verlängert sich der Vertrag von Baumgartner beim SKN.
Kommentare