Misserfolg wird bei Rapid zur Tradition
Rapid hat sich eine weitere Facette als Traditionsverein erarbeitet: Die Hütteldorfer sind seit sieben Spielen sowie als einzige Mannschaft 2013 noch ohne Sieg – und damit nun schon traditionell erfolglos. Da geht’s in der grünen Gefühlswelt rund, so sehr die Verantwortlichen auch Ruhe und Gelassenheit predigen. Beim 1:1 gegen die Admira schwankte die Stimmung unter den 10.900 Zuschauern zwischen Frust („Vorstand raus“) und Ironie („Hansi zieh’ dich um“).
Mit einem schnellen Tor hätte die Krise abgeschüttelt werden sollen. Nach nur 45 Sekunden köpfelte Sabitzer gegen seinen Ex-Klub vorbei. Als Sonnleitner per Kopf nachlegte, zeigte Jürgen Macho erstmals, dass er der neue Garant für Sicherheit in der Admira-Defensive ist (8.). Vor dem Spiel wurde das Ultras-Mitglied mit viel Applaus bei der Rückkehr nach Hütteldorf empfangen.
Schlechter Rasen
Auch die Admira wurde meist im Luftkampf gefährlich, so wie der stets agile Issiaka Ouedraogo (21.). Den Hauptgrund dafür nannte Admira-Coach Kühbauer beim Namen: „Diese Wies’n ist ein Wahnsinn. Darauf kann man nicht Fußball spielen.“
Die Bemühungen, es doch zu tun, wurden bei Rapid schwächer. Vor allem nach dem Schock in Minute 27: Kapitän Hofmann verletzte sich im Zweikampf mit Schwab am linken Knie. Befürchtet wird ein Innenbandriss, wie schon im Sommer 2006. Damit wäre die Saison für den Kapitän vorbei.
Jeweils nach Standardsituationen wurden in einem ausgeglichenen Match die besten Chancen vergeben: Ebner elegant mit einem Fallrückzieher an die Latte (39.), Burgstaller aus drei Metern Entfernung patschert. Nach der Pause war Rapid aggressiver und auf dem Weg zum Sieg: Harald Pichler schüttelte Weber ab und traf mit dem schwächeren rechten Fuß ins Kreuzeck (53.). Doch zum vierten Mal 2013 wurde ein 1:0 verjuxt. Schick war zu flink für Gerson, den Assist verwertete Ouedraogo zum 1:1 (57.).
Dass der Stürmer provokant jubelte, war nicht gescheit, der folgende Becherwurf durch einen Rapid-„Fan“ noch viel blöder.
Ein 2:2 wie gegen Mattersburg wäre gerecht gewesen: Macho hielt gegen Wydra (61.) und Alar (81.) bravourös, auf der Gegenseite wäre bei einem Kopfball von Schwab an die Stange nach einer der vielen Rapid-Schwächen bei Standardsituationen nichts zu halten gewesen (74.). Während die Admira im Abstiegskampf jubelte, gestand Rapid-Trainer Schöttel: „Uns fehlen momentan auch die Mittel zum Erfolg.“
SK Rapid Wien - Admira Wacker Mödling 1:1 (0:0)
Hanappi-Stadion, 10.900, SR Ouschan
Tore:
1:0 (53.) Pichler
1:1 (57.) Ouedraogo
Rapid: Königshofer - Schimpelsberger (76. Alar), Sonnleitner, Gerson, Schrammel - Wydra, Pichler - Burgstaller (85. Schaub), Hofmann (27. Trimmel), Sabitzer - Boyd
Admira: Macho - T. Weber, Schösswendter, Ebner, Palla - Schick (78. Gremsl), Schachner (56. Thürauer), Schwab, Tito - Ouedraogo, Segovia (65. Toth)
Gelbe Karten: Wydra, Boyd bzw. Tito, Toth
SK Sturm Graz - FC Wacker Innsbruck 3:2 (1:0)
Graz, UPC Arena, 7.125, SR Hameter
Tore:
1:0 (21.) Säumel
2:0 (68.) Säumel
2:1 (79.) Wallner
3:1 (81.) Szabics
3:2 (90.) Schilling
Sturm: Focher - Ehrenreich, Dudic, Vujadinovic, Klem - Hölzl, Madl, Säumel, F. Kainz - Schloffer (80. Szabics), Okotie
Wacker: Safar - Schilling, Kofler, Svejnoha, Hauser - Abraham - Schütz, Merino (72. Hinterseer), Saurer (85. Piesinger), Perstaller - Wallner
Gelb-Rote Karte: Perstaller (76./Foulspiel)
Gelbe Karten: F. Kainz, Hölzl, Dudic bzw. Hauser
Red Bull Salzburg - SV Ried 2:2 (1:1)
Salzburg, Red-Bull-Arena, 5.870, SR Krassnitzer
Tore:
0:1 (22.) Meilinger
1:1 (42.) Soriano
1:2 (52.) Meilinger
2:2 (81.) Hinteregger
Salzburg: Walke - Schwegler, Sekagya, Rodnei, Ulmer (54. Berisha) - Leitgeb (88. Hierländer), Hinteregger - Mane, Soriano, Svento - Alan (74. Teigl)
Ried: Gebauer - Reifeltshammer, Riegler, Schicker - Hinum, Reiter, Trauner - Walch (80. Hammerer), Zulj, Meilinger (69. Ziegl) - Vastic (61. Nacho)
Gelbe Karten: Mane bzw. Vastic, Zulj, Gebauer, Hammerer
WAC - SC Wiener Neustadt 1:1 (1:0)
Wolfsberg, Lavanttal-Arena, 3.500, SR Dintar
Tore:
1:0 ( 2.) Jacobo
1:1 (89.) Ramsebner
WAC: Dobnik - Thonhofer, Jovanovic, Sollbauer, Baldauf - Putsche - Kerhe (60. Zakany), De Paula, Liendl, Jacobo (69. M. Kröpfl) - Topcagic (84. Rivera)
Wr. Neustadt: Vollnhofer - Pollhammer, Ramsebner, M. Wallner (51. Maak), Hofbauer - Hlinka - Rakowitz (81. Lenko), Terzic, Rauter, Martschinko - Tadic (46. Bozkurt)
Gelbe Karten: Keine bzw. Martschinko, Rakowitz, Hlinka, Hofbauer
Peter Schöttel (Rapid-Trainer): "Wir waren von Start weg ganz gut im Spiel, aber ohne zwingende Chancen. Die Admira hat uns über Standards vor Probleme gestellt. Man hat gesehen, dass wir gewillt waren, das Spiel zu machen. Das ist uns aber nicht gelungen. Das Ergebnis ist von den Chancen her in Ordnung, aber in unserer Situation zu wenig."
Dietmar Kühbauer (Admira-Trainer): "Es wäre ein Dreier möglich gewesen, deswegen bin ich ein bisschen traurig. Rapid hat jetzt nicht die Ergebnisse, die sie wollen, aber Rapid ist noch immer Rapid. Der Platz ist in jeder Schutzgruppe besser, das ist schwierig für Mannschaften, die Fußball spielen wollen."
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