Salzburg ist mit dem Spiel-Latein am Ende
Es hätte überhaupt nichts funktioniert, hatte Salzburg-Trainer Roger Schmidt nach der erschreckend schwachen zweiten Hälfte beim 1:1 am Mittwoch in der Südstadt gegen Admira gemeint. Deshalb war es auch nicht überraschend, dass der Deutsche für die Ried-Partie nicht nur seine Startelf mit sechs neuen Spielern durcheinanderwirbelte, sondern es erstmals auch mit einem System mit zwei Stürmern (Alan, Soriano) versuchte.
Interessantes Detail: Von den neun Neuzugängen der Ära Rangnick, in die über 15 Millionen Euro investiert worden waren, spielten mit Rodnei und Mane nur mehr zwei von Beginn an.
Die Veränderungen brachten überhaupt keine positiven Effekte. Die neue Mannschaft spielte genauso uninspiriert wie jene Mannschaft, die in der Südstadt am Mittwoch zwei Punkte verschenkt hatte.
Nach 15 Minuten erkannten die Rieder die Hilflosigkeit des Gegners und trauten sich selbst mehr zu. Der erste gefährliche Angriff führte zum 0:1: Der Ex-Salzburger Walch lässt Leitgeb stehen, dessen Querpass verwertete die Salzburger Leihgabe Meilinger (22.).
Salzburg wirkte nun noch mehr verunsichert. Es dauerte bis zur 42. Minute, bis ein Spieler eine zündende Idee hatte: Alans Pass kam über Rieder Umwege zu Soriano, der Spanier schoss zum Ausgleich ein.
Blitzstart
Die kollektive Verunsicherung der Salzburger legte sich auch nach dem 1:1 nicht. Der zweite Torschuss der Rieder führte zur neuerlichen Führung durch Meillinger (52.). Salzburg war nach dem abermaligen Rückstand noch ideenloser als nach dem 0:1. Trotzdem fiel erneut der Ausgleich: Hinteregger überraschte mit einem platzierten Weitschuss mit seinem eigentlich schwächeren rechten Fuß nicht nur Ried-Keeper Gebauer – 2:2 (81.).
Dabei blieb es auch, weil Salzburg derzeit nicht in der Lage ist, einen Bundesliga-Mittelständler unter Druck zu setzen. Den Riedern reichte eine durchschnittliche Leistung, um nicht zu verlieren.
Red Bull Salzburg - SV Ried 2:2 (1:1)
Salzburg, Red-Bull-Arena, 5.870, SR Krassnitzer
Tore:
0:1 (22.) Meilinger
1:1 (42.) Soriano
1:2 (52.) Meilinger
2:2 (81.) Hinteregger
Salzburg: Walke - Schwegler, Sekagya, Rodnei, Ulmer (54. Berisha) - Leitgeb (88. Hierländer), Hinteregger - Mane, Soriano, Svento - Alan (74. Teigl)
Ried: Gebauer - Reifeltshammer, Riegler, Schicker - Hinum, Reiter, Trauner - Walch (80. Hammerer), Zulj, Meilinger (69. Ziegl) - Vastic (61. Nacho)
Gelbe Karten: Mane bzw. Vastic, Zulj, Gebauer, Hammerer
SK Sturm Graz - FC Wacker Innsbruck 3:2 (1:0)
Graz, UPC Arena, 7.125, SR Hameter
Tore:
1:0 (21.) Säumel
2:0 (68.) Säumel
2:1 (79.) Wallner
3:1 (81.) Szabics
3:2 (90.) Schilling
Sturm: Focher - Ehrenreich, Dudic, Vujadinovic, Klem - Hölzl, Madl, Säumel, F. Kainz - Schloffer (80. Szabics), Okotie
Wacker: Safar - Schilling, Kofler, Svejnoha, Hauser - Abraham - Schütz, Merino (72. Hinterseer), Saurer (85. Piesinger), Perstaller - Wallner
Gelb-Rote Karte: Perstaller (76./Foulspiel)
Gelbe Karten: F. Kainz, Hölzl, Dudic bzw. Hauser
WAC - SC Wiener Neustadt 1:1 (1:0)
Wolfsberg, Lavanttal-Arena, 3.500, SR Dintar
Tore:
1:0 ( 2.) Jacobo
1:1 (89.) Ramsebner
WAC: Dobnik - Thonhofer, Jovanovic, Sollbauer, Baldauf - Putsche - Kerhe (60. Zakany), De Paula, Liendl, Jacobo (69. M. Kröpfl) - Topcagic (84. Rivera)
Wr. Neustadt: Vollnhofer - Pollhammer, Ramsebner, M. Wallner (51. Maak), Hofbauer - Hlinka - Rakowitz (81. Lenko), Terzic, Rauter, Martschinko - Tadic (46. Bozkurt)
Gelbe Karten: Keine bzw. Martschinko, Rakowitz, Hlinka, Hofbauer
SK Rapid Wien - Admira Wacker Mödling 1:1 (0:0)
Hanappi-Stadion, 10.900, SR Ouschan
Tore:
1:0 (53.) Pichler
1:1 (57.) Ouedraogo
Rapid: Königshofer - Schimpelsberger (76. Alar), Sonnleitner, Gerson, Schrammel - Wydra, Pichler - Burgstaller (85. Schaub), Hofmann (27. Trimmel), Sabitzer - Boyd
Admira: Macho - T. Weber, Schösswendter, Ebner, Palla - Schick (78. Gremsl), Schachner (56. Thürauer), Schwab, Tito - Ouedraogo, Segovia (65. Toth)
Gelbe Karten: Wydra, Boyd bzw. Tito, Toth
Roger Schmidt (Salzburg-Trainer): "Unser Schicksal ist offenbar, dass wir mit der ersten Chance des Gegners ein Tor kassieren. Wir haben trotzdem Ruhe bewahrt und vor der Pause ein gutes Spiel gemacht. Letztendlich bekommen wir dann zu einfach die Gegentore. Die Mannschaft verhält sich taktisch ganz schlecht, wir lassen uns zu billig auskontern. Und zudem fehlt uns vorne die Durchschlagskraft, wir machen aus den Standards zu wenig. Und dann läuft der Mannschaft die Zeit weg, dadurch verkrampfen die Spieler und wirken nervös und unkonzentriert. Die Spieler spielen dann nicht mehr das, was sie wollen."
Michael Angerschmid (Ried-Trainer): "Salzburg hatte mehr Ballbesitz und wir wussten, dass sie offensiv eine gute Qualität haben. Wir haben aber sehr gut verteidigt, die Konter gut ausgespielt und letztendlich ist es bitter, dass wir die Führung nicht über die Distanz bringen konnten. Das 2:2 war ein dummer individueller Fehler. Und viele Entscheidungen des Schiedsrichters sind gegen uns getroffen worden. Für Meilinger war es keine Sternstunde, denn er hat seine Qualitäten, die er aber noch öfter ausspielen muss."
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