Sturm stürmt auf den dritten Platz
Vorneweg: Richard Sukuta-Pasu durfte nicht mitspielen. Der Deutsche hatte in der Vorwoche für provokantes Jubeln die fünfte Gelbe gesehen – nachdem er rassistisch beleidigt worden war. Sturm-Trainer Peter Hyballa hatte gehofft, dass die Bundesliga ein Zeichen setzt und die Sperre widerruft.
Sturm Graz und seine Fans distanzierten sich entschieden vom Rassismus. Die Spieler marschierten mit bedruckten Leiberln auf das Spielfeld, die Fans spannten ein Transparent mit der Aufschrift „Sturm ist Schwarz und Weiß, love Richie, hate Rasicm.“ Gespickt mit Lichterketten und einer vokalen Liebeserklärung an Richard Sukuta-Pasu.
Auf dem Platz haben Sturms Kicker den rechten Weg gefunden, schlugen Innsbruck 3:2 und sind ab sofort Tabellendritter.
Angetrieben von den stürmischen Fangesängen setzten die Gastgeber sofort auf Offensive. Die Gäste warfen alle verfügbaren Mittel in das Verhindern eines Gegentores. Das gelang – 21 Minuten lang. Dann erzielte Kapitän Säumel aus einem Getümmel das 1:0. Wenn Fachleute von Einbahnstraßenfußball sprechen, könnte dieses Spiel gemeint sein. Sturm drückte, Madl und Schloffer vergaben die nächsten guten Möglichkeiten. Die Tiroler nahmen mit Fortdauer der Partie auch das Tor ins Visier und spielten mehr nach vorne, Sturm begann langsam, sich die Kräfte einzuteilen.
Nach 50 Minuten wurde Sturm-Goalie Focher erstmals bei einem Perstaller-Schuss aufgewärmt. Ein Warnschuss, die Tiroler gingen nun forscher zur Sache, ein offener Schlagabtausch war die Folge. Talent Schloffer, gegen Innsbruck erneut einer der besseren Sturm-Spieler, prüfte zunächst Safar, ehe Kapitän Säumel in der 68. Minute dem Keeper der Innsbrucker mit einem Weitschuss keine Chance ließ.
Interessant wurde es am Ende: Zunächst gelang Wallner der Anschlusstreffer, dann traf Szabics 17 Sekunden nach seiner Einwechselung zum 3:1. Den Schlusspunkt setzte der Innsbrucker Schilling.
SK Sturm Graz - FC Wacker Innsbruck 3:2 (1:0)
Graz, UPC Arena, 7.125, SR Hameter
Tore:
1:0 (21.) Säumel
2:0 (68.) Säumel
2:1 (79.) Wallner
3:1 (81.) Szabics
3:2 (90.) Schilling
Sturm: Focher - Ehrenreich, Dudic, Vujadinovic, Klem - Hölzl, Madl, Säumel, F. Kainz - Schloffer (80. Szabics), Okotie
Wacker: Safar - Schilling, Kofler, Svejnoha, Hauser - Abraham - Schütz, Merino (72. Hinterseer), Saurer (85. Piesinger), Perstaller - Wallner
Gelb-Rote Karte: Perstaller (76./Foulspiel)
Gelbe Karten: F. Kainz, Hölzl, Dudic bzw. Hauser
Red Bull Salzburg - SV Ried 2:2 (1:1)
Salzburg, Red-Bull-Arena, 5.870, SR Krassnitzer
Tore:
0:1 (22.) Meilinger
1:1 (42.) Soriano
1:2 (52.) Meilinger
2:2 (81.) Hinteregger
Salzburg: Walke - Schwegler, Sekagya, Rodnei, Ulmer (54. Berisha) - Leitgeb (88. Hierländer), Hinteregger - Mane, Soriano, Svento - Alan (74. Teigl)
Ried: Gebauer - Reifeltshammer, Riegler, Schicker - Hinum, Reiter, Trauner - Walch (80. Hammerer), Zulj, Meilinger (69. Ziegl) - Vastic (61. Nacho)
Gelbe Karten: Mane bzw. Vastic, Zulj, Gebauer, Hammerer
WAC - SC Wiener Neustadt 1:1 (1:0)
Wolfsberg, Lavanttal-Arena, 3.500, SR Dintar
Tore:
1:0 ( 2.) Jacobo
1:1 (89.) Ramsebner
WAC: Dobnik - Thonhofer, Jovanovic, Sollbauer, Baldauf - Putsche - Kerhe (60. Zakany), De Paula, Liendl, Jacobo (69. M. Kröpfl) - Topcagic (84. Rivera)
Wr. Neustadt: Vollnhofer - Pollhammer, Ramsebner, M. Wallner (51. Maak), Hofbauer - Hlinka - Rakowitz (81. Lenko), Terzic, Rauter, Martschinko - Tadic (46. Bozkurt)
Gelbe Karten: Keine bzw. Martschinko, Rakowitz, Hlinka, Hofbauer
SK Rapid Wien - Admira Wacker Mödling 1:1 (0:0)
Hanappi-Stadion, 10.900, SR Ouschan
Tore:
1:0 (53.) Pichler
1:1 (57.) Ouedraogo
Rapid: Königshofer - Schimpelsberger (76. Alar), Sonnleitner, Gerson, Schrammel - Wydra, Pichler - Burgstaller (85. Schaub), Hofmann (27. Trimmel), Sabitzer - Boyd
Admira: Macho - T. Weber, Schösswendter, Ebner, Palla - Schick (78. Gremsl), Schachner (56. Thürauer), Schwab, Tito - Ouedraogo, Segovia (65. Toth)
Gelbe Karten: Wydra, Boyd bzw. Tito, Toth
Peter Hyballa (Trainer Sturm): "Es war okay heute, wir haben Chancen herausgespielt. Wichtig war, dass wir in Führung gegangen sind. Wir wollten zu Hause ein anderes Gesicht zeigen als zuletzt, das haben wir getan. Man hat gesehen, wie wichtig Säumel für die Mannschaft ist, nicht nur aufgrund der Tore. Es ist erfreulich, dass wir Dritter sind, das wollen wir halten und daran arbeiten wir auch in der Länderspielpause. Das Schöne ist auch: Vor zwei Wochen gab es noch ein Riesentheater, jetzt sind wir Dritter."
Jürgen Säumel (Doppel-Torschütze Sturm): "Wichtiger als meine Tore ist der dritte Platz nach dem schlechten Start ins Frühjahr. Jetzt sind wir wieder vorne dabei. Ich habe lange warten müssen auf Tore und bin froh, dass ich der Mannschaft helfen konnte."
Roland Kirchler (Trainer Wacker): "Es ist interessant, das wir erst mit einem Mann weniger besser waren. Das ist mir unverständlich. Jetzt sind wir wieder Zehnter, aber vielleicht brauchen das die Spieler. Es ist aber natürlich keine gute Optik, wenn über die Länderspielpause der letzte Platz steht. Gefährlich ist, dass die Mannschaft erst Moral zeigt und zu spielen beginnt, wenn es zu spät ist. So geht es Richtung zweite Liga."
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