Was Österreichs Team so stark macht

Marcel Koller
Der KURIER begibt sich auf Spurensuche.

28 von 30 möglichen Punkten geholt, neun Partien in Folge gewonnen, auswärts keinen Zähler abgegeben – das ÖFB-Team ist ein einziger Superlativ. Was zeichnet die Mannschaft aus? Was treibt sie an? Die wichtigsten Zutaten für das Erfolgsrezept.

Teamspirit

Für Exzentriker ist kein Platz, Ich-AGs müssten in diesem Team bankrott anmelden. Das große gemeinsame Ziel ist es, das die Truppe antreibt. Selbst hinter vorgehaltener Hand ist kein Meckern von den Reservisten zu hören.

Vertrauen

Wenn Marcel Koller von einem Spieler überzeugt ist, dann geht er mit ihm durch dick und dünn und hält ihm auch in schwierigeren Zeiten die Treue. Andere Teamchefs hätten Robert Almer wegen seiner fehlenden Spielpraxis wohl längst das Einserleiberl ausgezogen und auch Marc Janko ins Abseits gestellt. Die beiden haben das Vertrauen doppelt und dreifach zurückgezahlt.

Konsequenz

Der berühmte österreichische Schlendrian hat ausgedient. Man muss bei diesem Team keine Angst mehr vor Ausrutschern haben, oder dass ein vermeintlicher Jausengegner auf die leichte Schulter genommen wird. Untypisch österreichisch. Koller: "Es ist wichtig, diese Konstanz auf diesem Level zu behalten. Auch wenn das nicht leicht ist."

Disziplin

Koller hat dem Team über Jahre vermittelt, was er erwartet. Auf dem Platz und auch abseits des Feldes. Selbst Problemboy Arnautovic wurde zum Kuscheltier. Da die Vorgaben allesamt zum Erfolg führten, ist Koller umso glaubwürdiger.

Erfolgshunger Diese Generation gibt sich nicht mit dem Erreichten zufrieden. Auch als das EM-Ticket gelöst war, wurde nicht auf Stand-by geschaltet. Der Lohn: Nach den Siegen gegen Montenegro und Liechtenstein ist Österreich bei der Auslosung in Topf zwei. Koller: "Wir wollten die Fans nicht enttäuschen."

Trainereffekt

Marcel Koller war das Beste, was dem österreichischen Fußball passieren konnte. Seine Außensicht der Dinge sowie sein nüchterner Zugang an die Arbeit ohne Vorurteile oder Verhaberungen haben dem Nationalteam gutgetan.

Spaßfaktor

Es gab Zeiten, in denen die Spieler nicht gerne zum Team kamen. Mittlerweile genießen die Teamspieler die gemeinsamen Trainingskurse.

Perspektive

Dieses Team hat noch Luft nach oben. Das Wissen, noch nicht am Zenit des Wirkens angelangt zu sein, macht den Spielern Lust auf mehr – und nebenbei große Hoffnung auf eine hervorragende EM-Endrunde.

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