Senkrechtstarter
Aktuell sind die beiden Mittelfeld-Akteure aus der Startformation ihres jeweiligen Klubs kaum wegzudenken. Dabei war es gerade bei Seiwald zunächst gar nicht sicher, dass er in Salzburg bleibt. Sein raketenhafter Aufstieg ist auch den Topklubs auf dem Kontinent nicht entgangen. Kein Wunder, war der gebürtige Kuchler in der Vorsaison doch nicht nur in der Liga auf dem Weg zum Double die große Konstante im Team. Er überzeugte auf Anhieb in der Champions League, das Debüt im Nationalteam rundete die perfekte Saison ab. "Für sein Alter ein außergewöhnlicher Spieler", lobte ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick.
So manch einem Jungprofi sind schon weniger Erfolge zu Kopf gestiegen. Nicht aber dem bodenständigen Seiwald. "Natürlich freue ich mich, wenn ich Lob bekomme", sagte er angesprochen auf Rangnicks Ritterschlag, "ich weiß, dass ich Potenzial habe, und das will ich zu 100 Prozent ausschöpfen."
Träume und Ziele
Bodenständigkeit ist auch eine Tugend, die Matthias Braunöder auszeichnet. Auch er hat sich in der letzten Saison mit starken Leistungen ins Rampenlicht gespielt. Diese gelte es jetzt zu bestätigen: "Ich habe viel vor. Es gibt immer Dinge, die ich verbessern will, ich bin bei weitem noch nicht perfekt." So will er dem Austria-Spiel noch mehr den Stempel aufdrücken. "Und ich will mehr Tore schießen."
In Sachen Nationalteam ist ihm Kollege Seiwald noch einen Schritt voraus. "Das ist natürlich eines meiner großen Ziele", gibt der Burgenländer zu, "ich kann mich nur mit Leistungen empfehlen, letztendlich entscheidet der Teamchef." Zutrauen würde er es sich: "Ich glaube schon, dass ich da reinpassen würde und einen dynamischen Fußball spielen kann." Seine Ziele mit der Austria: "Wir sollten bescheiden sein, das erste Etappenziel ist das Meister-Play-off."
Seiwald hat mit Salzburg natürlich andere Ansprüche, will das Double verteidigen. Einen möglichen Sommer-Transfer lehnte er ab, stattdessen verlängerte er bei seinem Heimatklub, bei dem er seit der U 9 spielt, bis 2026. "Ich habe fast meine ganze fußballerische Laufbahn hier verbracht, konnte schon so viel lernen und möchte dies noch weiter tun." Einen Karriereplan verfolgt er nicht. "Natürlich hat man Träume und Ziele, aber ich fühle mich bei Salzburg sehr wohl." Als reizvolle Destinationen sieht er die Ligen in Deutschland und England – irgendwann. "Ich lasse alles auf mich zukommen."
Große Bühne
Deutschland und England sieht auch Braunöder als "reizvolle Ziele". Mit einem Auslandstransfer beschäftigt er sich jedoch noch nicht: "Eine weitere Saison in der Bundesliga kann sicher nicht schaden." Er weiß aber auch: "Ich muss Leistung bringen. Wenn ich besser werde, kommt sicher eine Chance."
Da ist es kein Nachteil, dass er sich erstmals auch auf der internationalen Bühne in einer Gruppenphase präsentieren darf. "Das wird eine coole Geschichte", sagt er mit Vorfreude auf sein Europacup-Debüt, "vielleicht können wir für Furore sorgen."
Kommentare