Österreichs Nationalteam hat sich bei der EM im zweiten Spiel erstmals geschlagen geben müssen. Die ÖFB-Auswahl kassierte am Donnerstag in Amsterdam gegen die Niederlande eine verdiente 0:2-Niederlage, die Tore erzielten Memphis Depay aus einem Elfmeter (11.) und Denzel Dumfries (67.). Die Niederländer stehen nach ihrem zweiten vollen Erfolg bereits fix im Achtelfinale. Auch für Österreich lebt die Chance auf den erstmaligen Einzug in eine EURO-K.o.-Phase.
Rot-Weiß-Rot liegt nun aufgrund der weniger geschossenen Tore hinter der Ukraine, die damit am Montag besiegt werden muss, um noch Gruppenrang zwei zu erreichen. Bei einem Remis wäre man Dritter, hätte mit vier Punkten aber gute Chancen, zu den vier besten Gruppendritten zu zählen, die ebenfalls ins Achtelfinale aufsteigen. Eventuell würde sogar eine Niederlage für den Einzug in die Runde der letzten 16 reichen.
Der KURIER verteilte jedenfalls wie immer Noten von 1 bis 5, um die Leistungen der ÖFB-Spieler auf den Punkt zu bringen. Weil Österreich in Amsterdam nur wenig Gutes anzubieten hatte, überwogen am Ende Durchschnittliches und schwache Noten.
Daniel Bachmann: Note 3
Beim Elfer war er chancenlos, danach musste er erst in der 60. Minute entscheidend eingreifen, als er einen Kopfball von De Vrij mit tollem Reflex hielt. Auch beim 0:2 ohne Chance.
Aleksandar Dragovic: Note 3
Lange Zeit souverän, doch als der Gegner vor der Pause das Tempo erhöhte und in Überzahl auftauchte, hatte er es in manchen Situationen schwer und war nicht immer flink genug. Beim 0:2 spielte er auf Abseits.
David Alaba: Note 4
Hätte er in der 8. Minute doch lieber ausgeputzt, anstatt die spielerische Lösung zu suchen. Sein Foul bescherte den Niederlanden einen Elfer und Österreich den frühen Rückstand. Der Abwehrchef wirkte danach in manchen Situationen nicht souverän wie zuletzt. Beim 0:2 verlor er den Zweikampf, der dem Tor voranging. Hatte mit einem Schuss im Finish eine gute Chance.
Martin Hinteregger: Note 3
Im Spielaufbau wollte er stets den vertikalen flachen Ball spielen, was nicht immer gelang. In der Abwehr noch der Solideste.
Stefan Lainer: Note 3
Auf seine rechte Seite und ihn wurde in der ersten Hälfte so gut wie vergessen, weshalb seine Offensivkraft nie zum Tragen kam. Defensiv arbeitsam.
Xaver Schlager: Note 3
Mit seiner Dynamik verbuchte er sehr viele Ballgewinne, die aber in Folge von seinen Kollegen nicht genützt wurden. In der ersten Hälfte war er noch Österreichs Bester, danach verlor er etwas an Wirkung.
Konrad Laimer: Note 3
Aus dem zentralen Mittelfeld war er derjenige, der die meisten Läufe in die Tiefe verbuchte und auch viele Ballgewinne hatte. Oft aber auch nicht sauber genug.
Marcel Sabitzer: Note 3
Holte sich oft von weit hinten den Ball, um mehr ins Spiel zu finden. Nach vorne nicht so präsent wie zuletzt, was auch dem Gegner geschuldet war. Arbeitete besonders viel.
Begann forsch und mutig mit Drang in die Offensive. Mit Fortdauer der Partie gab es kein Durchkommen, das Tempo schien ihm teilweise zu hoch.
Christoph Baumgartner: Note 4
Immerhin hatte er mit einem Schuss die einzige Möglichkeit der ersten Hälfte, ansonsten fand er kaum seinen Rhythmus, sucht weiter die Normalform.
Michael Gregoritsch: Note 5
Erhielt zwar wenig brauchbare Bälle, aber mit seinen Laufwegen erhöhte er auch nicht die Chance, die Bindung zum Spiel zu finden. Konnte sich in Zweikämpfen aber nicht behaupten und blieb ohne Wirkung.
Sasa Kalajdzic: Note 3
Kam nach einer knappen Stunde ins Spiel für Gregoritsch, Entscheidendes gelang ihm auch nicht.
Florian Grillitsch: Note 3
Ersetzte Laimer, um auch mehr spielerische Linie ins Spiel zu bringen, was nur ansatzweise gelang.
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