Seit 1. Jänner 2021 benötigen auch Fußballer aus der EU für einen Wechsel nach England eine Arbeitserlaubnis, die bis dahin nur Profis aus Nicht-EU-Ländern vorweisen mussten. Um diese zu bekommen, müssen die Spieler bestimmte Anforderungen erfüllen, die in Punkten bemessen werden. Dabei werden Einsätze in Nationalteams, das Niveau des abgebenden Vereins, Erfolge in kontinentalen Wettbewerben und die Zahl der Einsätze für den Klub bewertet.
In der zweithöchsten Spielklasse findet man Andreas Weimann und Daniel Bachmann. Weimann erzielte vergangene Saison 22 Tore für Bristol und blieb beim Championship-Verein. Bachmann eroberte bei Watford nach dem Abstieg die Rolle als Nummer eins im Tor zurück. Noch vor fünf Jahren waren mit Marko Arnautovic, Christian Fuchs, Sebastian Prödl, Kevin Wimmer, Moritz Bauer, Markus Suttner und Aleksandar Dragovic gleich sieben Teamspieler bei Premier-League-Klubs unter Vertrag – ein historischer Höchstwert.
Sebastian Prödl (Watford) und Markus Suttner (Brighton) sprechen von der besten Liga der Welt, allerdings auch von der härtesten. Denn: "In England spielen die besten Fußballer. Die Intensität ist dadurch einfach höher. Das Spiel ist so hart, dass du drei Mal 90 Minuten pro Woche nur schwer aushältst", erzählt Suttner. Deswegen haben englische Klubs auch große und ausgeglichene Kader: "Da gibt es nicht 12, 13 oder 14 Spieler auf einem Level, sondern gleich 23. Bei den englischen Topklubs gibt es in den Kadern kein Gefälle."
Von der ausgeglichensten Liga der Welt spricht Prödl: "Sogar bei den vermeintlich kleinen Klubs sind Weltklasse-Spieler engagiert. Man hat jede Runde das Gefühl und den Glauben, dass man auch gegen die Großen bestehen kann." Beide können auch den Vergleich mit Deutschland ziehen, stand doch Suttner bei Ingolstadt und Düsseldorf und Prödl bei Bremen in Diensten.
"Die deutsche Liga ist richtig gut, sie hat ein gutes Konzept und ist wie ein Marathon. England dagegen ist eine Mischung aus Sprint und Boxkampf. Es wird viel vertikaler und schneller gespielt, das Hin und Her fühlt sich wie Pingpong an. Nach jedem Spiel fühlst du dich wie geschlagen, nicht auf eine unfaire, sondern auf eine dynamische Art", erklärt Prödl, der auch die weltweite Strahlkraft der Premier League ins Treffen führt. "Die Popularität bekommt man einfach mit."
Für Markus Suttner sind freilich die Fernsehverträge das Um und Auf, weshalb die Klubs im Geld schwimmen. "Jeder Klub kann investieren, das lässt sich mit Deutschland nicht vergleichen." Die Kehrseite der Medaille: Jeder Spieler ist für den Klub eine Nummer. "So ist das Geschäft. Da darf man sich auch keiner Illusion hingeben."
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