Verpatzter EM-Test gegen Dänemark: Heiße Phase für die ÖFB-Frauen

Hat noch einiges zu tun: Teamchefin Irene Fuhrmann
Drei Stammkräfte fehlten noch beim 1:2 im Test gegen Dänemark. Umso gründlicher war die Fehleranalyse.

Der erste EM-Test des österreichischen Frauen-Nationalteams endete doch recht ernüchternd. Mit Dänemark gastierte zwar ein sehr starker Gegner in Wiener Neustadt, doch die Gruppengegner England und Norwegen sind sicherlich nicht schlechter.

Das Schönste am Spiel war der Führungstreffer. Österreich stand gegen die Däninnen sehr tief und eng mit einer Fünfer-Abwehrkette. Über die Umschaltmomente sollte für Gefahr gesorgt werden. Das war nach einer halben Stunde der Fall. Hanshaw eroberte den Ball, der kam über Kolb und Höbinger schnell zu Zadrazil, die verwertete.

Der Wunsch nach dem Mehr

„Wir haben phasenweise gut kombiniert und hatten bei dem Tor einen super Umschaltmoment. Genau solche müssen wir noch öfter kreieren und nutzen“, meinte Zadrazil. Ansonsten war im Angriffsspiel nicht viel zu sehen, oft stimmten die Laufwege nicht. Und eine Stürmerin von der Qualität einer Nicole Billa ist nicht zu ersetzen. Die Tirolerin hatte letzte Woche mit einem grippalen Infekt zu kämpfen und ließ daher das Dänemark-Spiel aus.

Auffällig war auch die Stärke der Däninnen bei ruhenden Bällen – nicht nur, weil sie einige groß gewachsene Spielerinnen in ihren Reihen hatten, auch weil die Bälle extrem gut gespielt wurden. Obwohl sich die Österreicherinnen bei den defensiven Standards sehr gut anstellten, brannte es des öfteren lichterloh im Strafraum von Torfrau Manuela Zinsberger.

FUSSBALL: FRAUEN WM 2023 QUALIFIKATION ÖSTERREICH - NORDIRLAND

Jubel und Selbstkritik: Torschützin Sarah Zadrazil

Gradmesser

Gewünschter Gradmesser

„Sie hätten auch noch das eine oder andere Tor mehr machen können“, gab auch ÖFB-Teamchefin Irene Fuhrmann zu. Zumal Dänemarks Pernille Harder eine der besten Spielerinnen der Welt ist, nach Seitenwechsel so richtig in Spiellaune kam und bis auf einmal aber knapp scheiterte.

„Es war der Gradmesser, den wir uns gewünscht haben. Dass noch nicht alles klappt, war zu erwarten“, sagte Viktoria Schnaderbeck. Die England-Legionärin, die in den letzten Jahren mit etlichen Verletzungen zu kämpfen hatte, spielte bis zur Pause. „Der Knöchel ist gut, stabil. Ich war zuletzt nicht voll in den Trainingsbetrieb involviert, deshalb waren diese 45 Minuten ein ganz wichtiger Schritt nach vorne. Ich bin sehr happy.“

Mit der Kapitänin war eine wichtige Spielerin gegen Dänemark dabei. Mit Nicole Billa und Laura Feiersinger waren zwei Stützen aber nicht spielfit. Und mit Sarah Puntigam war die Rekord-Teamspielerin noch im Urlaub. Sie soll am Freitag, wie auch alle anderen EM-Kandidatinnen, in Bad Tatzmannsdorf dabei sein, wenn der zweite und damit auch finale EM-Lehrgang beginnt. Am 22. (Montenegro) und 26. (in Belgien) Juni gibt es noch zwei Testspiele.

16 Teilnehmer
Gruppe A: Österreich, Norwegen, England,  Nordirland
Gruppe B: Deutschland, Dänemark, Spanien, Finnland
Gruppe C: Niederlande, Schweden, Portugal, Schweiz
Gruppe D: Frankreich, Italien, Belgien, Island

Vorrunde
  6. Juli: Eröffnungsspiel gegen England im Old Trafford Stadium (Manchester)
11. Juli: Österreich - Nordirland (Southampton)
15. Juli: Österreich - Norwegen (Brighton)

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