„Um ein Drittel weniger“: Conference League in Finanznöten?

Conference-League-Kandidaten: Rapid mit Greiml (li.) und der LASK
Die neue Conference League könnte zum "Österreicher-Bewerb" werden. Ligavorstand Ebenbauer rechnet aber mit weniger Geld als erhofft.

Ruhig ist es um die Conference League. Dabei könnten im Herbst bis zu vier österreichische Vereine in der Gruppenphase des dritten UEFA-Bewerbs landen. Als Beispiel: Nach aktuellem Punktestand wären der LASK und Rapid die Kandidaten für den (langwierigen) Weg in die acht Gruppen der Conference League. Nur der Meister spielt keinesfalls im neuen Format mit. Um insgesamt 32 Startplätze geht es – so wie in der künftig elitäreren Europa League (bisher 48 Tickets).

Fest steht, dass der komplizierte Quali-Modus mit Blick auf kleinere Ligen gewählt wurde. Gespielt werden wird an Donnerstagen, parallel zur Europa League (18.45 bzw. 21 Uhr). Offen bleibt die wichtigste Frage: Wie viel gibt es zu verdienen?

Den genauen Verteilungsschlüssel will die UEFA wegen offenen Corona-Fragen erst im Frühjahr präsentieren. Als die Conference League beschlossen wurde, war zu hören, dass die Europa League die Prämien anheben wird und der neue Bewerb finanziell auf ähnlichem Niveau wie die aktuelle Europa-League-Saison ausgestattet werden soll.

„Wir rechnen mit ähnlichen Einkünften wie in der Europa League. Wobei es anfangs aufgrund von Corona natürlich weniger sein könnte“, vermutet Rapid-Sportchef Zoran Barisic.

Enttäuschung für Österreich?

Bundesliga-Vorstand Christian Ebenbauer geht für den KURIER erstmals ins Detail: „Ich gehe davon aus, dass die Klubs in der Conference League ein Drittel weniger verdienen werden als bisher in der Europa League. Unsere Klubs könnten das wohl nur kompensieren, wenn sie in der Conference League dann deutlich weiter kommen.“

Mögliche weitere Einbußen durch noch nicht aufgehobene Zuschauer-Beschränkungen sind da noch gar nicht eingepreist.

„Um ein Drittel weniger“: Conference League in Finanznöten?

Liga-Vorstand Christian Ebenbauer

Der Hintergrund: Ebenbauer rechnet zwar „mit einer leichten Steigerung für den UEFA-Rechtezyklus von 2021 bis 2024“, allerdings nicht mit „der wünschenswerten Umverteilung dieser Gelder von der Champions League zugunsten kleinerer Klubs. Das wird nicht stattfinden. Das haben wir in den letzten Jahren bereits gesehen und wird durch Corona und die Auswirkungen für die großen Klubs weiter erschwert.“

Denn die Pandemie trifft auch die Big Player hart: Das Argument "Corona" wird beim Kampf um den Prämien-Kuchen stärker sein als die bei der Gründung der Conference League angekündigte europäische Solidarität.

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