Transfer-Überraschung: Rapid vor Verpflichtung von Kevin Wimmer
Rapid legte einen Frühstart in den Transfersommer hin. Noch bevor der Grunddurchgang abgeschlossen war, hatten Marco Grüll und Robert Ljubicic ihre ablösefreien Transfers nach Hütteldorf für die kommende Saison unterschrieben.
Danach wurde es zäher. Bislang hat kein einziger Rapidler die Möglichkeit angenommen, seinen auslaufenden Vertrag zu verringerten Bezügen zu verlängern. Dass es wegen Corona nicht so weitergehen kann wie gewohnt – speziell für die Topverdiener in Hütteldorf – hat Sportdirektor Zoran Barisic mehrmals betont und wird sich heuer auch nicht mehr anders anhören.
Rund die Hälfte der Stammkräfte befasst sich aktuell mit einem ablösefreien Abgang oder einem Verkauf ein Jahr vor dem Ende des Vertrags. Nur logisch, dass die Unruhe im und rund um den Verein steigt. Einige Spieler wirken im Saisonfinish mehr oder weniger abgelenkt.
Unerwartete Lösung
Für eine der größten Baustellen – wer stellt die künftige Innenverteidigung? – kündigt sich nun eine unerwartete Lösung an: Rapid steht laut KURIER-Recherchen knapp vor der Verpflichtung von Kevin Wimmer.
Der 28-jährige Oberösterreicher ist derzeit von Stoke an Karlsruhe verliehen. Der Linksfuß erfüllt alles, um Mateo Barac ersetzen zu können: ähnlich groß und kopfballstark, ähnlich wuchtiger Körper, für seine Größe (1,87 m) mit ordentlichem Tempo, gute weite Pässe und eine solide Technik.
Dazu wird einer der strategisch wichtigen Legionärsplätze frei. Außerdem könnte Kevin Wimmer auch noch als Linksverteidiger aushelfen.
Das Regionalblatt „BNN“ berichtet in der heutigen Ausgabe, dass Wimmer beim deutschen Zweitligisten Karlsruhe seinen Abschied verkündet hat. Der Innenverteidiger will zurück in die Heimat. Journalist Peter Linden hatte zuvor auf seinem Blog vom großen Interesse von Rapid an Wimmer geschrieben.
20-Millionen-Mann
Dass die Grünen den EM-Teilnehmer von 2016 tatsächlich bekommen können, gleicht in Corona-Zeiten einer Sensation. Nach starken Saisonen bei Köln und zwei Jahren bei Tottenham hatte Stoke 2017 sogar 20 Millionen Ablöse bezahlt. Wirklich glücklich wurde Wimmer aber weder beim früheren Arnautovic-Verein, noch bei seinen Leihstationen in Hannover oder bei Mouscron in Belgien.
In Karlsruhe hat sich der neun-fache Teamspieler wieder gefangen.
Die Aussicht auf weitere Millionen in Stoke reizt Wimmer nicht mehr – an der Auflösung des Top-Vertrags ein Jahr vor dem Ende des Kontrakts im Sommer 2022 wird gearbeitet.
Die Verantwortlichen von Rapid wollen sich zum näherrückenden Coup nicht äußern. Kevin Wimmer hat mit Karlsruhe am Sonntag noch eine letzte Partie in Heidenheim zu bestreiten.
Wie es mit Mateo Barac und Leo Greiml weitergehen soll und wie die Rapid-Abwehr kommende Saison aussehen könnte, lesen Sie im Mittwoch-KURIER und auf kurier.at.
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