Sparkurs statt Geldsegen: Die Zitterpartie des FC Wacker geht weiter
Es ist ein Satz in der offiziellen Presseaussendung des FC Wacker Innsbruck, die am Abend des 21.April in den Redaktionsstuben eintrudelte, der stutzig macht. Der stutzig machen muss.
Diese Maßnahmen sollen dazu beitragen, dass die positiven gemeinsamen Entwicklungen des FC Wacker Innsbruck weiter vorangetrieben werden, heißt es da und man ist geneigt zu fragen.
Welche positiven gemeinsamen Entwicklungen?
Die Geschehnisse der vergangenen Wochen können damit jedenfalls nicht gemeint sein. Denn zum Guten hat sich in dieser Zeit wenig entwickelt.
Die Spieler laufen ihrem Geld hinterher und haben dem Verein ein Zahlungs-Ultimatum (26.4.) gestellt. Der Zweitligist hat bei allen möglichen Institutionen und Partnern Außenstände im sechsstelligen Bereich zu beklagen. Die Politik hat Subventionen eingefroren, die Fans haben den Klubverantwortlichen die Zuneigung entzogen.
Folglich war's nur die logische Konsequenz, dass dem zehnfachen Meister von der Bundesliga in erster Instanz die Lizenz verweigert wurde.
Der Donnerstag war nun der offizielle Deadline-Day für den FC Wacker Innsbruck. An diesem Tag musste/durfte/konnte der Traditionsverein - wie übrigens auch die Wiener Austria und SKN St.Pölten - Unterlagen nachreichen, um im zweiten Anlauf die Zulassung für die Bundesliga zu bekommen.
Bei den Wacker-Verantwortlichen hoffte man bis zuletzt darauf, dass der Investor aus Süddeutschland die rettenden Gelder fließen lässt, die seit zwei Monaten versprochen sind. Von insgesamt drei Millionen Euro ist die Rede, noch am Donnerstag wurde Thomas Kienle in der Tiroler Tageszeitung mit folgenden Worten zitiert.
"Alle Altlasten werden bezahlt".
Doch auch am Entscheidungstag blieb der Geldfluss versiegt, auf dem Vereinskonto kam nichts an. Vielleicht sollte man es einmal mit einem Geldboten probieren...
Was das Ausbleiben der Millionen für den FC Wacker bedeutet? Es geht noch mehr ans Eingemachte und ums Überleben. Weil sich laut KURIER-Informationen auch die Hoffnungen auf eine Zwischenfinanzierung zerschlagen haben, bleibt dem Verein nichts anderes übrig, als einen rigiden Sparkurs einzuschlagen.
Und auch dann wird's für die Innsbrucker noch schwer, die Zulassung für das kommende Spieljahr 2022/'23 zu erhalten. Deshalb wollen die Verantwortlichen nun in der kommenden Woche höchstpersönlich beim Senat 5 der Bundesliga vorsprechen, um die Entscheidungsträger davon zu überzeugen, wie der Wacker diese Finanzkrise meistern wird können. Laut Aussendung hat sich sogar Investor Thomas Kienle für dieses Gespräch angekündigt.
"Wir sind der Meinung, dass wir für den Spielbetrieb in der zweiten Liga alle Auflagen erfüllen", versichert Präsident Kevin Radi.
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