Rapid eilt von Sieg zu Sieg. Gepunktet wird wie zu Zeiten, als die sportlich Verantwortlichen Didi Kühbauer und Zoran Barisic noch im Rapid-Dress mitwirkten. Auch wenn der Weg dorthin einmal mühsamer ist, wie beim 1:0 gegen den WAC, halten die Hütteldorfer mit dem fünften Erfolg in Serie den Kurs.
Der erste Schuss der Partie aufs Tor brachte den entscheidenden Treffer von Ercan Kara. Das dürften die besonderen Gesetze eines „Laufs“ sein. Nur ein einziger Schuss des WAC aufs Tor wurde zugelassen, den hielt Strebinger gegen Vizinger stark.
Nach 16 Runden ist die Hälfte der Saison gespielt. Eine Halbzeit-Bilanz macht wenig Sinn, weil nach Runde 22 bekanntlich die Punkte halbiert werden. Klar ist hingegen der Blick in den Rückspiegel: Rapid holt so viele Punkte wie seit 25 Jahren nicht mehr. Noch erfolgreicher waren die Hütteldorfer seit Gründung der Bundesliga gar nur in der Zwei-Punkte-Ära.
Kühbauer betont den Jetzt-Stand: "Wir können es besser, vor allem offensiv. Es zählt nur die nächste Aufgabe. Das ist am Samstag Altach."
Im Vergleich
Jedenfalls wirkt die aktuelle Bilanz im historischen Vergleich noch außergewöhnlicher:
Vor einem Jahr hatte Rapid nach 16 Runden 28 Punkte, also acht weniger.
Vor dem bislang letzten Meistertitel (mit einem perfekten Frühjahr) waren es 2007/’08 gar elf Zähler weniger, Rapid war nur Sechster.
In der Meistersaison mit Josef Hickersberger (2004/’05) waren es 35 Punkte, Rapid war Erster.
In der legendären Saison 1995/’96 mit Titel und Europacup-Finale hatten die Grünen ebenfalls 36 Punkte und auch elf Siege bei zwei Niederlagen. Selbst die Tordifferenz stand bei plus 15. Streng genommen ist aufgrund der höheren Anzahl an geschossenen Toren die aktuelle Saison besser.
Mehr Punkte als jetzt schienen in einer Tabelle nach 16 Runden nie auf. Allerdings gab es in der Zeit mit zwei Zählern für einen Sieg stärkere Bilanzen. So hielt Rapid mit Otto Baric 1987/’88 bei 29 Zählern, die mit der Drei-Punkte-Regel unglaubliche 42 Zähler ergeben würden (siehe unten).
Zusammenhalt zählt
Kein Zufall ist, dass aktuell alle Beteiligten den Zusammenhalt als Erfolgsfaktor betonen. 1995/’96 sorgten die intern so genannten „Daltons“ mit Kühbauer und Barisic an der Spitze (unterstützt von Marasek und Mandreko) für Spaß, aber auch enormen Ehrgeiz in einer damals verschworenen Truppe.
Rapid hat nach 16 Runden 36 Punkte – mehr waren es nie. Beim letzten Meistertitel 2007/’08 waren es nach 16 Spielen nur 25 Zähler.
2020/’21 nach Runde 16: 36 Punkte, 35:20 Tore
1995/’96: 36 Punkte, 33:18
2004/’05: 35 Punkte, 29:11
2009/’10: 34 Punkte, 39:16
Vor der 3-Punkte-Regel
1987/’88: 29 Punkte (wären heute 42 Zähler), 43:16 Tore.
Während der kurzen, aber heftigen Krise vor der Winterpause hatten die Freunde intensive Diskussionen. Wie immer in den 20 Monaten ihrer Zusammenarbeit achteten der Sportchef und der Trainer vor der erfolgten Einigung auf einen gemeinsamen Weg darauf, dass von den Meinungsverschiedenheiten nichts an die Öffentlichkeit dringt.
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