Zoran Barisic stellt die Rapid-Philosophie nicht zur Debatte

Rapid-Spieler Kühn im Match gegen Altach
Trotz schwacher Ergebnisse kündigte der Rapid-Coach an, dass er nicht von der offensiven Spielweise abrücken werde. Hoffnung machen zwei Spieler.

Rapid-Trainer Zoran Barisic nimmt es schon ein wenig mit Humor, wenn er an die Heim- und Auswärtsbilanz seiner Mannschaft denkt: „Wir werden beantragen, dass wir nur noch auswärts spielen“, sagte er vor der Abfahrt nach Altach, wo am Sonntag (14.30) das zweite von drei Spielen in der Ferne stattfindet. Nach dem 5:1 am Mittwoch im Cup in Amstetten folgt nach dem Altach-Spiel noch die Partie am Samstag in Hartberg.

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Die Vorarlberger sind das einzige Team, gegen das die Hütteldorfer in der laufenden Ligasaison ein Heimspiel gewinnen konnten. Nach dem 4:0 Anfang August konnte Rapid nur auswärts gegen Aufsteiger Linz und und in Lustenau gewinnen. In Hütteldorf setzte es nach dem Altach-Spiel vier Remis und zwei Niederlagen.

Für Barisic hat diese Bilanz auch mit dem Faktor Glück und der Chancenauswertung zu tun. Einer, der in dieser Hinsicht immer wieder genannt wird, ist Nicolas Kühn. Der Deutsche vernebelt seine Chancen passend zum November-Wetter. Nach seinem Treffer in Amstetten ist wieder die Hoffnung, dass ihm der Knopf aufgeht. Doch die gab es auch, als er im Heimspiel gegen Altach zwei Treffer erzielt hatte.

Kühn schiebt Extra-Einheiten

Kühn macht im Training mittlerweile Extraschichten für den Abschluss. Barisic will das aber nicht an die große Glocke hängen. „Oft ist es für das Selbstvertrauen eines Spielers nicht gut, wenn er extra an etwas arbeiten muss.“ Der Coach weiß aber auch: „Bei ihm fehlt nur ein bisschen. Wenn er seine Chancen auch noch verwertet, dann hat er bei Rapid nichts verloren.“

Wichtig sei, und das fordert Barisic von allen seinen Spielern ein, „dass sie nach jeder vergebenen Chance weitermachen und sich die nächste erarbeiten“.

Rapid-Trainer Zoran Barisic an der Seitenlinie

Zoran Barisic

Dass das Spiel in Altach gewonnen werden muss, will Barisic nicht hören: „Wir wollen es gewinnen. Es müssen nur die Kriege aufhören.“

An seiner Spielphilosophie werde Barisic festhalten, auch, wenn die Ergebnisse bisher nur zu Rang sechs führten. „Einen Teufel werde ich tun und alles auf Defensive umstellen. Wenn wir es schaffen, immer besser zu sein als der Gegner, dann werden wir irgendwann dafür belohnt.“

Dafür fehle bisher die Routine in der Mannschaft, speziell wenn Rapid in Führung liegt. „Wir müssen dahin kommen, dass es sehr schwer für den Gegner wird, wenn wir in Führung gehen“, fordert der Coach. Dazu gehöre aber auch die Geduld mit jungen Spielern, damit diese aus diesen Situationen lernen können.

Einer, der in dieser Hinsicht enorm viel gelernt hat, ist der wieder fitte Guido Burgstaller. Barisic erinnert sich: „Ich war Trainer als er mit 23 Rapid verlassen hat. Da war er noch nicht jener Spieler, der er jetzt ist.“

Eines möchte Barisic am Sonntag aber nicht mehr sehen: „Ich will nicht, dass der gegnerische Tormann nach Spielen gegen uns immer im Team der Runde ist.“

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