Warum Rapid-Trainer Klauß für den Europacup auf Urlaub verzichten will

Ein Mann im Rapid Wien Polo-Shirt lächelt in die Menge.
Die "Gruppenphase" im Europacup ist Geschichte. Rapid-Trainer Robert Klauß würde seinen Winterurlaub gegen Entscheidungsspiele im Jänner eintauschen.

Das Wort kommt Kickern genauso wie Fans noch regelmäßig über die Lippen. An sich ist es aber ein Begriff aus der Vergangenheit: „Gruppenphase“.

16 Jahre nach Einführung der Europa League (anstelle der K.o.-Duelle im UEFA-Cup) war es für die UEFA wieder an der Zeit, den Europacup grundlegend zu reformieren. Spätestens kommende Woche, wenn nach den Rückspielen im Play-off ausgelost wird,  – eben nicht die „Gruppenphase“ – ist offensichtlich, dass der europäische Herbst revolutioniert wird.

Sowohl in der Champions League, der Europa League und auch in der Conference League gibt es nur noch jeweils eine sehr lange Tabelle. Ausgespielt wird eine Ligaphase, die – zum Teil – bis in den Jänner dauern wird. 

Während die beiden höherwertigen Bewerbe sehr ähnlich aufgebaut sind, gibt es in der Conference League zwei Partien weniger.

FUSSBALL: ADMIRAL BUNDESLIGA/ MEISTERGRUPPE/ 2. RUNDE: LASK - SK AUSTRIA KLAGENFURT

Was ist im Herbst neu?

Was wird das? Was gibt es zu verdienen? Wo liegen die Unterschiede zwischen Europa und Conference League?

Und warum will Rapid-Trainer Robert Klauß lieber auf Winterurlaub verzichten, um im schwierigeren Bewerb anzutreten?

So wie in der Champions League startet auch die Europa League mit 36 Vereinen. Statt wie bisher in Hin- und Rückspielen auf drei Gegner zu treffen, bestreitet jeder Teilnehmer dann je eine Partie gegen acht Gegner, wobei jeder viermal zu Hause antritt. Aber eben nur noch einmal gegen einen  Verein.

Die Gegner werden durch eine computergestützte Auslosung bestimmt, bei der die 36 Klubs in vier Neuner-Töpfe aufgeteilt werden, gereiht nach dem  Rang in der UEFA-Koeffizientenliste. Der erste Topf enthält also die auf dem Papier neun stärksten Klubs.

Ein Top-Klub ist zu Gast

Jedem Klub werden aus jedem Topf zwei Mannschaften – jeweils ein Heimspiel und ein Auswärtsspiel – zugelost und damit acht Gegner. Damit ist garantiert, dass von den Top-Klubs der Europa League zumindest einer in einem Heimspiel zu sehen sein wird.

Die besten acht Teams nach der Liga-Phase qualifizieren sich direkt fürs Achtelfinale. Die Teams auf den Plätzen 9 bis 24 spielen im Play-off die weiteren acht Achtelfinaltickets aus.

Was ist in der Conference League anders?

Es gibt ebenfalls 36 Teilnehmer, aber einen späteren Start Anfang Oktober und nur jeweils drei Heim- und Auswärtsspiele. 

Die besten acht Mannschaften stehen im Achtelfinale, die Mannschaften von Rang 9 bis 24 bestreiten Mitte Februar eine Play-off-Runde.

Entscheidungsspiele im Jänner

Während für Teilnehmer der Conference League der Saisonplan dicht, aber wie gewohnt verläuft, ändert die Europe League besonders für Länder wie Österreich einiges. Denn die letzten beiden, wohl für den Aufstieg entscheidenden Partien finden im Jänner 2025, am 23. 1. und 30. 1. statt.

Wie üblich wurden die Prämien angehoben, wobei die UEFA darauf achtet, dass der Unterschied zwischen den beiden Bewerben nicht zu groß ist. Die Startprämie beträgt 4,31 bzw. 3,17 Millionen. Jeder Punkt ist 150.000 bzw. 133.000 Euro wert. 

Neu ist eine üppig dotierte „Wertprämie“, die am Ende nach einem komplizierten Schlüssel auf alle Teilnehmer der drei Ligaphasen aufgeteilt wird.

Rapid-Trainer Robert Klauß war vor dem Hinspiel in Braga wild entschlossen, alles für den Einzug in die Europe League zu unternehmen: „Große Gegner, tolle Stadien, riesige Herausforderungen – darum geht es doch im Europacup. Alle bei Rapid würden sich extrem auf die Europa League freuen.“

Eine Gruppe von Fußballspielern von Wien Energie steht auf einem Trainingsplatz vor einer Felswand.

Mühsam würde die Planung für das Wintertrainingslager: „Normalerweise sind wir in der Türkei, wenn Ende Jänner schon wieder gespielt würde. Wir müssten es vorverlegen.“ Und dementsprechend würde sich der Urlaub der Spieler verkürzen.

Klauß sieht es locker: „Als Deutscher war ich diese lange Pause ohnehin nicht gewohnt. Für diesen attraktiven Bewerb würden wir alle etwas weniger Urlaub hinnehmen.“

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