100 % Einsatzzeit von Raux-Yao
Raux-Yao absolviert erstmals in seiner immerhin schon sechsjährigen Profikarriere englische Wochen und tut das, als wäre es keine Belastung, sondern reiner Spaß. Der 25-jährige Franzose ist aktuell der einzige Bundesligaspieler, der bereits acht Pflichtspiele absolviert und dabei noch keine Minute verpasst hat.
Trainer Robert Klauß verrät, dass der ablösefrei von Rodez geholte Abwehrchef etwaige Verschleißerscheinungen auch gut überspielen kann: „Er muss gar nicht immer auf 100 Prozent sein, weil er aufgrund seiner Athletik vieles auflösen kann.“
Im Luftkampf hatte der 1,97-m-Mann nicht nur beim Kopfball zum 2:0 gegen die WSG die Hoheit, und auf dem Boden ist Raux-Yao kaum zu überholen: Der Neuzugang ist der im Sprint schnellste Rapidler – solange Landsmann Seydi noch nicht fit genug für ein Comeback ist.
Jansson arbeitete an "seinen Baustellen"
Fit genug für zwei Spiele pro Woche präsentiert sich auch Jansson – dabei hatte der Schwede im Frühjahr noch bei einmal 90 Minuten in sieben Tagen Probleme. „Es war ganz wichtig, dass Isak an seinen Baustellen in der Muskulatur gearbeitet hat. Außerdem macht er selbst viel extra, wenn wir freie Tage geben“, betont Klauß.
Der 22-Jährige war zwar in seinen fünf Jahren als Profi kaum verletzt, hatte bei Rapid aber immer wieder Muskelschmerzen. „Erst auf 70 Prozent seines Leistungsvermögens“ verortete Sportdirektor Markus Katzer während der Leih–Monate den Dribbler – und sollte recht behalten.
Nachdem die Kaufoption um nur 250.000 Euro gezogen worden war, kam ein anderer Jansson zum Trainingsstart zurück. Dass der 22-Jährige trickreich ist, war schnell zu sehen, aber jetzt ist er auch ein Dauerläufer und gleichzeitig explosiv.
Jansson spielt immer, wenn es geht, weil er (solange Gale noch nicht matchfit ist) als Solist im Rapid-Kader gilt. „Isak ist der Einzige, der aus dem Stand am Gegner vorbeigehen kann“, betont Klauß sein Faible für den Allrounder.
„Und mittlerweile weiß er auch, dass er alle drei Tage volle Leistung bringen kann. Das ist wichtig für den Kopf.“
Jansson spielt vier Positionen und glaubt an eine fünfte
Jansson hat in Spanien als rechter Verteidiger ausgeholfen, kann am Flügel stürmen, fühlt sich jetzt als Spielmacher im 4-2-2-2 wohl und kann – wenn ganz vorne Sprinter gefragt sind – Stürmer spielen. Kurioserweise glaubt der Schwede, dass er als Achter am besten funktionieren könnte.
Datenscouting als Vorteil
Gefunden hat der neue Rapid-Chefscout Nino Rauch den Aufsteiger bei Cartagena, einem Abstiegskandidaten in Spaniens zweiter Liga. Das neue Datenscouting schlug bei der Suche nach einem Grüll-Nachfolger und den von Klauß gewünschten Parametern aus – aus den reinen (sehr überschaubaren) Scorerwerten hätte sich Janssons Potenzial nicht erkennen lassen.
Bei Raux-Yao war hingegen für jeden Interessierten ersichtlich, dass er in der starken zweiten französischen Liga nicht umsonst zum Top-Verteidiger gewählt wurde. Überraschend war eher, warum sich der Querfeld-Nachfolger für Rapid und gegen lukrativere Angebote aus größeren Ligen entschieden hat.
Die bislang größte Herausforderung wartet am Donnerstag in Braga.
Klauß meint zum Play-off-Hinspiel in Portugals Norden: „Braga ist in allen Bereichen über uns zu stellen. Aber das war Trabzonspor auch. Also brauchen wir einen guten Plan – und wieder frische Spieler.“
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