Der ehemalige Nationalteamstürmer Roland Linz wird in seinem Kroatien-Urlaub das Duell zwischen Braga und Rapid besonders aufmerksam verfolgen. Der Steirer spielte von 2007 bis 2009 als Portugal-Legionär in Braga, wohin er von Boavista Porto wechselte. Der KURIER sprach mit dem 43-Jährigen über die damalige Zeit.
Wenn Sie an Braga zurückdenken, was fällt Ihnen ein?
Roland Linz: Dass es eine sehr schöne Zeit war mit durchwegs schönen Erinnerungen. Braga war eine meiner erfolgreichsten Zeiten in meiner Karriere.
Mit starken Auftritten im Europacup.
Stimmt, im damaligen UEFA-Cup haben wir gegen Werder Bremen und Bayern München gespielt, dabei hatte ich eine kleine Auseinandersetzung mit Bayern-Goalie Oliver Kahn. Leider bin ich dann etwas zu früh von Braga weg gegangen, denn im Jahr darauf sind sie ins Europacup-Finale gekommen.
Damals standen Sie knapp vor einem Wechsel zum FC Porto.
Ja, ich habe damals bei Braga gespielt und war mir im Prinzip mit Porto schon einig. Mit dem Sportdirektor habe ich mir alles schon ausgemacht gehabt, allerdings konnten sich dann die beiden Vereine nicht auf eine Ablösesumme einigen - und so ist nichts daraus geworden. Schade eigentlich.
Mit den Toren für Braga haben Sie sich in die Auslage geschossen. Warum konnten Sie das Sprungbrett nicht nützen?
Es waren sogar drei Vereine aus England ernsthaft interessiert an mir. Das Problem war folgendes: In dieser Saison habe ich noch bei Boavista ein Pflichtspiel im portugiesischen Cup absolviert, bin danach zu Braga gewechselt. Dort hatte ich ein tolles Halbjahr mit fünf Toren in der Gruppenphase des UEFA-Cup. Weil ich aber schon für zwei Vereine in dieser Saison tätig gewesen war, konnte ich nicht mehr wechseln.
Erzählen Sie von Braga. Welche Art von Verein ist das?
Braga hat in den letzten zehn bis 15 Jahren eine tolle Entwicklung genommen, der Klub spielt regelmäßig international, auch in der Champions League. Der Hauptschuldige für diesen Aufstieg ist Präsident António Salvador, er war schon zu meiner Zeit im Amt. Er ist sicherlich der Vater des Erfolges. Braga ist die drittgrößte Stadt Portugals, nur 45 Minuten von Porto entfernt. Die ganze Stadt steht hinter dem Verein, für Spieler ist das ein angenehmes Gefühl. Zuletzt hat man auch ein komplett neues Trainingsgelände gebaut.
Und Sporting Braga hat ein einzigartiges Stadion, das auf einer Seite in einen Felsen gebaut ist.
Das Estadio Municipal ist ganz besonders, das gibt es wirklich nur einmal auf der Welt.
Der Vorteil für einen Stürmer: Wenn man drüber schießt, kommt der Ball vom Felsen gleich retour.
Absolut richtig. Nur ich habe nicht oft drüber geschossen.
Rapid hatte einen tollen Start in die Saison, daher sehe ich schon gute Chancen für die Grün-Weißen. Von der Papierform her ist für mich Braga Favorit, aber mit der Euphorie und dem aktuellen Lauf kann Rapid einiges gelingen.
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