Barisic sauer wegen Fountas-Manager: "Wir sind nicht am Bazar"

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Nachdem der Goalgetter von seinen Beratern via Instagram angeboten wurde, reagiert Rapid-Sportdirektor Zoran Barisic empört.

Zoran Barisic wird öffentlich nur selten emotional. Der Sportdirektor arbeitet seine vielen Aufgabenbereiche in Hütteldorf ohne Aufregung ab und achtet nach außen auf eine strenge Message Control. Am Donnerstag ist alles anders. „Jetzt bin ich wirklich sauer. Eigentlich regt mich das furchtbar auf“, sagt Barisic zum KURIER.

Was ist passiert?

Ausgerechnet vor dem so wichtigen Qualifikationsspiel zur Champions League gegen Lok Zagreb am Mittwoch (19 Uhr) hat das Management von Taxi Fountas den Rapid-Stürmer via Social Media feilgeboten. „Das geht gar nicht. Das ist die absolute Unprofessionalität“, faucht Barisic.

Zoran Barisic

Rapid-Sportchef Zoran Barisic

Dass der Stürmer nach seiner starken Saison beim Vizemeister von seinem Management international angeboten wird, war bekannt. Und es soll schon vorgekommen sein, dass Manager bei Medien Verhandlungen mit bestimmten Klubs lancieren, um Druck auf die Vereine auszuüben. Das Management von Fountas ging jetzt noch einen Schritt weiter. Auf der Instagram-Seite von MK.Sport-Consulting wird ein Fountas-Bild mit den Klubwappen von Atalanta Bergamo, Glasgow Rangers und Sampdoria Genoa mit drei Fragezeichen veröffentlicht. Am Nachmittag wurde das Posting gelöscht.

Barisic sauer wegen Fountas-Manager: "Wir sind nicht am Bazar"

„So offensiv zu agieren, ohne etwas in der Hand zu haben, geht gar nicht. Da wird auf dem Rücken von Taxi Fountas und Rapid gearbeitet“, urteilt der Sportchef, der betont, dass kein Angebot für den Griechen vorliegt: „Es gibt nichts Konkretes. Ein guter Manager arbeitet im Hintergrund und wenn es konkret wird, informiert er den Verein. Dass es dann irgendwann öffentlich wird, ist okay - aber so nicht! Wir sind nicht am Bazar!“

Für den Wiener ist klar, dass der aktuelle Kader die europäische Hürde nehmen soll: „Ich gehe davon aus und es ist unser klares Ziel, dass wir alle zusammen die Aufgabe Lok annehmen. Das Transferfenster ist ja ohnehin bis zum 5. Oktober offen.“

Die Partie in der zweiten Runde der Champions-League-Qualifikation ist für die Wiener enorm wichtig, da bei einem Erfolg zumindest die Gruppenphase der Europa League abgesichert ist und Rapid mit dringend benötigten Millionen-Einnahmen budgetieren kann.

Aussprache mit Kühbauer

Der Aufreger in der sonst laut Barisic „sehr gut und professionell“ verlaufenden Vorbereitung auf das Millionenspiel in Kroatien hat auch für Taxi Fountas selbst Folgen. Barisic kündigt an, dass Trainer Didi Kühbauer mit seinem Schützling ein Vier-Augen-Gespräch führen wird. Kühbauer war es, der den Griechen aus der Vereinslosigkeit nach St. Pölten geholt hat und danach mit voller Überzeugung in Hütteldorf als ablösefreien Neuzugang durchgesetzt hat.

Wer weiß, wie eindringlich Kühbauer kommunizieren kann, wenn ihm etwas wirklich wichtig ist, kann sich vorstellen, wie die Aussprache mit Fountas verlaufen wird.

7:0 im Geheimtest

Um sich auf dieses Duell, das nur in einem Spiel entschieden wird, vorzubereiten, kam es am Mittwoch zu einem Geheim-Test. Im Allianz Stadion wurde gegen die OÖ Juniors gespielt, wie die Oberösterreicher auf ihrer Homepage mitteilten. Rapid siegte nach einer 2:0-Pausenführung mit 7:0.

Information über Personalien und taktische Ausrichtungen sollen nicht in Zagreb bekannt werden.

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