Rapid nach der Corona-Pause: Effizient oder glücklich?

Fußball, SK Rapid Wien - WAC
Zwischenbilanz: Die Hütteldorfer ließen nur gegen Salzburg Punkte liegen. Trainer Kühbauer freut sich über den neuen Geist.

Vier Spiele, drei Gegentore, sieben erzielte Treffer, neun Punkte - die Bilanz von Rapid in den ersten vier Partien nach der Corona-Pause ist positiv. Platz zwei wurde erobert und abgesichert. Die sechs Punkte Vorsprung auf den WAC und sieben auf den LASK bedeuten aber nicht viel, wenn in den nächsten sechs Partien bei 18 noch zu vergebenen Punkten das Spielglück wie in den jüngsten beiden Partien ausbleibt.

Beim 1:0  beim LASK profitierte Rapid von einem schrecklichen Fehlpass von Philipp Wiesinger, den Taxi Fountas zum Siegestreffer in Minute 87 nützte. Am Sonntag fiel die Entscheidung zum 2:1 durch Ullmann erneut in der 87. Minute. Glücklich war sie deshalb, weil das Schiesdrichterteam übersehen hatte, dass beim Torschuss Arase im Abseits gestanden war und das Tor nicht zählen hätte dürfen.

WAC-Spielmacher Michael Liendl war nach der Fehlentscheidung erbost: „Das muss er einfach sehen. Natürlich ist das am Ende der Grund, warum wir verloren haben. Da stelle ich mir schon die Frage, warum da ein Linienrichter draußen steht.“ Mit der Leistung war Liendl nicht unzufrieden: „Wir waren speziell in der zweiten Hälfte die dominante Mannschaft.“ Sein Trainer Ferdinand Feldhofer sagte: „Es war ein kompliziertes Spiel, weil wir das Spiel gestalten mussten. Rapid ist sehr gefährlich und effizient, wenn sie umschalten. Genau das ist eingetreten in den zwei, drei Situationen. Wir waren vorne zu wenig kreativ.“

Die Gastmannschaft soll also im Stadion von Rapid das Spiel machen?

Neuer Rapid-Geist im Geisterspiel

Tatsächlich läuft das Rapid-Spiel derzeit so. Das schnelle Umschalten funktioniert. Pfiffe wegen der defensiven Spielanlage können bei den Geisterspielen sowieso keine aufkommen. Und wenn die Mannschaft dann auch noch drei Spiele in Folge gewinnt, dann führt der Weg auch so zum Ziel.

Die Art und Weise schweißt die Mannschaft mit Sicherheit auch noch enger zusammen. Im Gegensatz zu vergangenen Jahren tritt Rapid derzeit wirklich als Einheit auf, vom Einsatz her fällt kein Spieler ab. Mit der Effizienz belohnen sich die Wiener. „Wir sind eiskalt“, sagte Maximilian Ullmann, der zum Dauerläufer seit der Corona-Pause wurde.

Über Effizienz, Fitness und Mentalität freut natürlich auch Rapid-Trainer Kühbauer: „. Es sieht jeder, dass wir das Spiel erst mit dem Schlusspfiff beenden. Man sieht, dass die Mannschaft eng zusammengerückt ist. Trotz unserer Verletztenmisere wissen die Buschen, dass sie jeden Gegner schlagen können. Es macht mir große Freude mit ihnen zu arbeiten, weil sie jetzt diesen Geist haben, von dem man schon vor langer Zeit gesprochen hat“.

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