Und was das Schöne ist für den Österreicher: Er hat sich bei seiner ersten Auslandsstation gleich durchgesetzt. Gent hat er mittlerweile übrigens auch gesehen. Dort hat man nämlich am Sonntag mit 2:0 gewonnen. Kurzum: Es läuft für Sattlberger.
„Mir geht es immer besser“, sagt der zentrale Mittelfeldspieler zum KURIER. Nach der ersten Länderspiel-bedingten Saisonpause Anfang September hat sich der 20-Jährige „reingespielt in die Startelf“, wie er sagt. „Die Ergebnisse passen, deshalb macht es umso mehr Spaß.“
Die Konkurrenz auf seiner Position sei groß. Eine Systemumstellung auf ein 4-2-3-1 mit drei zentralen Mittelfeldspielern sei ihm entgegengekommen. Und natürlich, dass er sich mit dem Trainer versteht. Im wahrsten Sinne des Wortes. Denn dieser hört auf den Namen Thorsten Fink und spricht dieselbe Sprache.
„Es war ein Vorteil, dass er die österreichische Liga kennt und einschätzen konnte, was es heißt und auch über meinen Charakter aussagt, dass ich in meinem Alter bei einem Klub wie Rapid schon viel gespielt habe“, sagt Sattlberger. Die Telefonate mit dem Deutschen vor dem Transfer haben dem Wiener ein gutes Gefühl gegeben. Dabei hat vor der Transferzeit nicht alles für einen Wechsel gesprochen. Ein Jahr lang hatten Sattlberger und sein Berater mit Rapid über eine Verlängerung seines Vertrags verhandelt. Mündlich hatte man sich bereits geeinigt. Und trotzdem kam es anders. Wieso eigentlich?
„Weil ich in der Vorbereitung nicht zufrieden war der Spielzeit, die ich bekommen habe“, erklärt der Techniker. „Man spürt es, wenn anders geplant wird.“ Im konkreten Fall hat sich Trainer Klauß auf Mamadou Sangaré eingeschossen, der dieselbe Position im Zentrum mit anderen Qualitäten ausfüllt. Der Malier gilt als Balleroberer vor der Abwehr, Sattlberger als Spielgestalter und Ballverteiler. „Mit der Option Genk hat sich dann die Situation geändert und mir wurde klar, dass ich bereit bin für den nächsten Schritt.“
Der Transfer mit einer Ablösesumme von 2,5 Millionen Euro für den Eigenbauspieler war für alle Beteiligten eine zufriedenstellende Lösung. „Ich bin sehr happy, dass ich hier bin“, betont Sattlberger. „Ich habe eine gewisse Eingewöhnungszeit gebraucht, es ist doch etwas anderes von der Qualität her“, sagt der junge Legionär und erklärt: „Hier in Belgien ist die individuelle, technische Qualität der Spieler deutlich höher. Es geht auch mehr hin und her.“ Die Bundesliga in Österreich sei taktischer geprägt. „In Belgien wird den Spielern mehr Freiraum gelassen und weniger gesagt, wie sie in welcher Situation handeln sollen.“
Und so spielt auch Nikolas Sattlberger seine Freiheiten aus. Den bisher neun Siegen, davon sieben in Serie, sollen noch einige folgen. Im Idealfall am Ende auch der Meistertitel. „Wir haben eine gute Balance in der Mannschaft zwischen jung und alt, auch zwischen Ernsthaftigkeit und Spaß. Es gibt viele verschiedene Kulturen im Team.“
Dies sei jedenfalls eine Stärke und würde auch sprachlich keine Hürde darstellen. In der Kabine verständigt man sich auf Englisch, mit Trainer Thorsten Fink spricht Sattlberger unter vier Augen natürlich Deutsch. Ein bisserl Französisch aus der Schule sei auch noch hängen geblieben.
Das nächste Ziel sei das Nationalteam. Einmal wurde er von Ralf Rangnick bereits auf Abruf nominiert. Was die Klubkarriere betrifft, will Sattlberger in eine Top-5-Liga. Deutschland oder England seien Wunsch-Destinationen. Dort herrscht dann auch weniger Verwechslungsgefahr als in Gent. Pardon, Genk natürlich.
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