Das Ziel wurde zuerst intern, dann auch offiziell ausgerufen. Abseits davon gibt es drei gute Gründe, alles für die Top 8 zu investieren:
1. Würde sich Rapid das Play-off (für die Plätze 9 bis 24) im Februar sparen und direkt im Achtelfinale im März 2025 fortsetzen.
2. Gibt es für den Direktaufstieg – zusätzlich zu den 400.000 Euro für einen Sieg – noch eine UEFA-Prämie von 1,2 Millionen für die Achtelfinal-Qualifikation.
3. Zählt jeder Tabellenplatz in der Ligaphase für die weitere Auslosung. Als Beispiel: Wenn die Hütteldorfer den aktuellen vierten Platz halten, wären die Top 3 der Tabelle (vermutlich mit Chelsea) erst im Semifinale als spätere Gegner möglich.
Wie schaut der Kader von Rapid aus?
Groß, aber auch schon mitgenommen vor dem 30. Pflichtspiel in 20 Wochen. „Es sollte noch genug im Tank sein“, meint Klauß. Lediglich der rekonvaleszente Mmaee fehlt. Die verkürzte Verletztenliste spüren Kerschbaum und – das ist durchaus ein Statement – Gale, die es nicht in den 23-Mann-Kader geschafft haben.
Burgstaller könnte in die Startelf zurückkehren. Wie lange Jansson sprinten soll, lässt Klauß offen: „Isak hat sich nach seinem Comeback gut gefühlt.“
Was hat Rapid bisher auf Zypern gerissen?
(Fast) nichts. Vier Mal haben die Wiener bisher auf der Insel gespielt, vier Mal gab es nach 90 Minuten eine Niederlage. Die Premiere brachte 1998 gegen Omonia ein 1:3. Gegen Famagusta setzte es zwei Niederlagen.
2009 reichte das 1:2 gegen APOP zur Verlängerung. Christopher Trimmel verhinderte in der 111. Minute das erste (und einzige) Europacup-Elferschießen der Vereinsgeschichte. Das 2:2 reichte zum Aufstieg, im Play-off zur Europa League wurde dann Aston Villa rausgeworfen.
Warum soll es ab 22 Uhr Ortszeit besser laufen?
Während bislang stets im August bei 35 bis 40 Grad gespielt wurde, sind bei Anpfiff nun angenehme 14 Grad zu erwarten.
Die Buchmacher sehen Rapid als leichten Favoriten. „Mit dieser Rolle haben wir kein Problem. Wir wollen gewinnen“, sagt Klauß, den die Horrorbilanz nicht tangiert: „Ich kannte diese Statistik nicht, sie hat auch keinen Einfluss auf uns.“
Für den Deutschen ist es eine Premiere auf der beliebten Urlaubsinsel: „Ich war überrascht, wie weit im Osten wir sind. Syrien ist nicht mehr weit entfernt.“
Wie gut ist Omonia?
So wie beim jüngsten Gegner Shamrock prägt ein Kleeblatt das Wappen. Die Zyprer sind aber sicher besser als die Iren, gegen die es mit dem 1:1 den ersten Punktverlust gegeben hat. 20 Legionäre stehen Interimscoach Anastasiou zur Verfügung.
Der frühere Israel-Legionär Nenad Cvetkovic wundert sich: „Atzili war in Israels Liga zwei Jahre lang der Top-Spieler, er trägt bei Omonia die Nummer 10, aber er spielt kaum.“
Die Erwartung von Lukas Grgic, auf seinen Ex-Coach von Hajduk aus der gemeinsamen Zeit in Split zu treffen, ist sich knapp nicht ausgegangen: Dambrauskas musste nach dem 0:3 gegen Legia Warschau gehen. Das Debakel war die erste Europacup-Heimniederlage nach vier Siegen in dieser Saison. Die ersten beiden Wochen mit Anastasiou waren erfolgreich: 1:0-Sieg bei Tabellenführer Pafos, 2:2 im Derby gegen APOEL Nikosia.
Welches Spiel ist zu erwarten?
„Omonia spielt mit dem Ball offensiv. Aber seit dem Trainerwechsel nehmen sie nicht mehr so viel Risiko“, erklärt Klauß.
Wichtig wird sein, den Fokus der Hausherren auf das gekonnte Flügelspiel über den starken Semedo rechtzeitig zu stoppen. Goalgetter Jovetic, 35, ist nicht dabei, weil der frühere Inter-und ManCity-Stürmer zu spät für die Ligaphase angemeldet wurde. In der Defensive zieht sich Omonia gerne weit zurück.
„Pressing ist nicht zu erwarten“, verrät Klauß. Von den Hütteldorfern aber schon – weil genau diese Spielweise am südöstlichen Ende Europas ungewohnt ist.
Kommentare