Transferstreit um Oswald: "Es ist bei Rapid nicht zufriedenstellend"

Der Rapidler Moritz Oswald (l.)
Moritz Oswald ist mit seinem Status bei Rapid unglücklich. Markus Katzer will einen Abgang des 22-Jährigen verhindern. Bei Christoph Lang ist der Sportchef aber gesprächsbereit.

Nach monatelangem Sonnenschein sind zuletzt über Hütteldorf beinahe ungewohnte Gewitterwolken entstanden. Die Mischung aus Überspieltheit der Dauerläufer, Formschwäche von Leistungsträgern und Ausfällen von jenen Alternativen, die im langen Herbst hilfreich gewesen wären, führte zu drei Enttäuschungen in Folge: 0:0 bei der WSG, 1:1 gegen Shamrock und 0:1 gegen BW Linz.

Sollte Salzburg nach Hartberg (4:0) am Samstag auch die Rapidler besiegen, könnten die Grün-Weißen zum Ende der Herbstsaison sogar noch den Top-3-Platz – und damit ein fix eingeplantes Saisonziel – verpassen.

Auch hinter den Kulissen wird der Ton rauer. Ausgerechnet ein Spielerberater, mit dem Markus Katzer bislang gut zusammengearbeitet hatte, drückte beim Rapid-Sportdirektor sehr deutlich seinen Unmut aus.

Es geht um Moritz Oswald und den Status des von allen „Momo“ gerufenen Eigenbauspielers.

Lino Heiduck, der langjährige Manager von Oswald, erklärt im KURIER-Gespräch: „Seit zwei Jahren hören wir, dass Rapid auf Momo baut. Tatsächlich durfte Momo im zentralen Mittelfeld nie zwei, drei Spiele in Folge von Beginn an bestreiten. Heuer ist generell bei den Startelfeinsätzen keine Besserung in Sicht, im Gegenteil.“

Deswegen kündigte Heiduck an, dass ein möglicher Wintertransfer in den Fokus genommen wird – entweder als Leihe oder bei einem passenden Angebot als Verkauf.

Katzer: "Ich wundere mich über den Berater" 

Katzer widerspricht entschieden: „Wir alle schätzen Momo, wir sind sehr zufrieden mit ihm und wollen ihn auch halten. Ich wundere mich über den Berater, weil er bei unserem letzten Gespräch das Thema nicht angesprochen hat. Und ich würde ihn nur verstehen, wenn Momo auch als Fitter keine Einsätze bekommen hätte.“

Transferstreit um Oswald: "Es ist bei Rapid nicht zufriedenstellend"

Was tun? Rapid-Sportdirektor Katzer plant mit mehreren Varianten

Der Sportchef spielt darauf an, dass der 22-Jährige nach der Seitenbandverletzung gegen BW Linz von Beginn an (64 Minuten) und vor dem Ausfall Anfang Oktober regelmäßig gespielt hat.

Berater Heiduck meint: „Es hätte auch vor der Verletzung genug Chancen gegeben, Momo mehr Vertrauen zu schenken. Die Situation bei Rapid ist nicht zufriedenstellend.“

Transferstreit um Oswald: "Es ist bei Rapid nicht zufriedenstellend"

Tatsächlich kam der Allrounder auf 17 Saisoneinsätze. Im Europacup gab es sogar mehr Spielzeit als in der Liga – weil direkte Konkurrenten wie Bolla und Grgic gesperrt ausgefallen waren.

Allrounder Oswald als "12. Mann" 

Das dürfte auch Oswalds Problem sein. Der Wiener – seit 2012 bei Rapid – kann beinahe gleich gut im Zentrum, rechts hinten oder wie gegen Blau-Weiß im offensiven Mittelfeld spielen und gilt deswegen als wertvoller „12. Mann“.

Für mehr konnte Moritz Oswald Trainer Robert Klauß (zumindest bisher) aber nicht überzeugen.

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Christoph Lang (li.)

Leihe für Lang?

Während Katzer einen Winterabgang von Oswald verhindern will, ist er bei einem anderen Ex-U-21-Teamspieler gesprächsbereit. Christoph Lang, 22, konnte die Erwartungen seit dem Kauf vor elf Monaten nur selten erfüllen. Zuletzt hat der Offensivspieler sogar seinen Platz im Matchkader verloren.

Katzer kündigt im KURIER an: „Wir werden in Ruhe mit Christoph und seinem Berater besprechen, was das Beste für den Spieler ist und wie es weitergehen soll.“

Auch eine Leihe, um wieder mehr Spielpraxis zu sammeln, ist denkbar.

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