Am Montag kommt Österreichs Nationalteam in Windischgarsten zusammen, um schon am Donnerstag einen Pflichtsieg gegen Kasachstan einzufahren und wenn möglich auch am Sonntag gegen Norwegen mit Weltstar Erling Haaland zu gewinnen. In nur zwei richtigen Trainingseinheiten wird Ralf Rangnick sein Team vorbereiten. Umso wichtiger ist in dieser kurzen Zeit die Form der Spieler. Ein Überblick.
Ganz hinten hat sich für den Teamchef nichts geändert. Patrick Pentz ist bei Bröndby als Nummer eins unumstritten. Allerdings: Der Klub aus dem Vorort von Kopenhagen spielt nicht so eine starke Saison und ist nur im Mittelfeld zu finden. Niklas Hedl ist bei Rapid gesetzt, der dritte im Bunde ist Alexander Schlager, der zwar in Salzburg sein Leiberl verloren hat, zuletzt von den Fans mit Sprechchören ins Tor gefordert wurde. Ohne Verletzung wäre er bei der EM Österreichs Nummer eins gewesen, gut möglich, dass er gegen Kasachstan spielen darf.
Im Zentrum wird Rangnick überlegen. Philipp Lienhart ist gesetzt, weil er fit und auch bei Freiburg unumstritten ist. Gut möglich, dass wie beim EM-Sieg gegen Polen Gernot Trauner neben ihm verteidigen wird. Der Routinier ist aktuell fit, bei Feyenoord aufgrund seiner vielen Wehwehchen aber nicht mehr erste Wahl. Auch am Sonntag nicht beim 2:1-Sieg gegen Twente. Ansonsten hat Rangnick mit Flavius Daniliuc, Marco Friedl, Leopold Querfeld und Debütant Michael Svoboda zwar viel Auswahl, aber wenig internationale Erfahrung im Kader. Daniliuc und Svoboda trafen am Freitag in der Serie A aufeinander. Während Daniliuc beim 2:1-Sieg seines Klubs Hellas Verona auf der Bank saß, spielte Svoboda bei den unterlegenen Venedigern wie fast immer in dieser Saison über die vollen 90 Minuten.
Von den Außenverteidigern kommt Stefan Posch nicht überspielt zum Team. Der 27-Jährige ist bei Bologna gesetzt, durfte sich aber am Sonntag gegen Parma auf der Bank ausruhen. Philipp Mwene ist bei Mainz ebenso gesetzt, Alexander Prass spielt bei Hoffenheim oft.
Team-Fixstarter Nicolas Seiwald, der die letzten 21 Länderspiele über die vollen 90 Minuten gespielt hat, hat sich in der jungen Saison auch bei Leipzig ein Leiberl erkämpft und bisher meist von Beginn an gespielt. Gut für Rangnick: Nach seinen fast 90 Minuten in der Champions League gegen Juventus am Mittwoch durfte er am Sonntag in der Bundesliga gegen Heidenheim 70 Minuten lang auf der Bank die Beine ausstrecken. Dabei saß er neben Österreichs wichtigstem Offensivspieler: Christoph Baumgartner hat bei Leipzig auch in dieser Saison noch kein Leiberl und kam zum fünften Mal als Joker zu einem Kurzeinsatz.
Weniger erfreut wird der Teamchef darüber sein, dass Konrad Laimer und Marcel Sabitzer bei ihren Klubs Bayern und Dortmund nicht mehr ganz so gesetzt sind wie noch im Frühjahr. Sabitzer kam zuletzt in der Champions League gegen Celtic ebenso nur als Joker ins Spiel wie in der Liga gegen Union Berlin. Laimer saß am Sonntag beim Spiel der Bayern in Frankfurt zum fünften Mal (in sechs Bundesliga-Runden) auf der Bank. Unter der Woche hatte er bei der Champions-League-Niederlage gegen Aston Villa gespielt – jedoch als rechter Verteidiger.
Weil die im Team arrivierten Baumgartner, Laimer und Sabitzer Einsätze brauchen, ist es eher unwahrscheinlich, dass Spieler wie etwa Matthias Seidl mehr Chancen bekommen, selbst wenn sich der Rapid-Kapitän in dieser Saison aufdrängt.
Wenn die Kasachen am Donnerstag mit Mann und Maus verteidigen, wird es auf engem Raum einen Marko Arnautovic brauchen. Gut, dass der 35-Jährige gerade wieder mit einem Tor in der Champions League Selbstvertrauen getankt hat. Über die Rolle des Edelreservisten wird er bei Inter ansonsten nicht mehr hinauskommen.
Michael Gregoritsch hat nach seinem Muskelfaserriss bei Freiburg vor einer Woche einen Kurzeinsatz erhalten und wird daher auch beim Team behutsam aufgebaut werden. Routinier Andreas Weimann spielte bei Blackburn in der Championship zuletzt zwei Mal von Beginn an am Flügel. Österreichs einziger gesetzter Mittelstürmer ist Freiburgs Junior Adamu.
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