ÖFB-Team in Slowenien: Die ersten Schritte zu einem Riesenziel
Zwei Monate blieben dem Team Zeit, um die Wunde des EURO-Ausscheidens zu schließen. Teamchef Ralf Rangnick meinte in Ljubljana: „Bei einem Verein hätte man wenige Tage später schon das nächste Spiel. Hier musste jeder selbst mit dem Aus klar kommen und für sich damit Frieden schließen.“
Österreichs Nationalteam lässt die EURO mit Anpfiff der Nations League hinter sich, am Freitag (20.45 Uhr, live ORF 1) wartet in Liga-B-Gruppe 3 mit Slowenien eine Truppe, die in ihren jüngsten zehn Länderspielen nur einmal als Verlierer vom Platz ging – im EM-Achtelfinale gegen Portugal erst nach dem Elfmeterschießen. Österreich absolvierte das Abschlusstraining in Klagenfurt, begab sich dann die knapp 90 Kilometer nach Ljubljana, wo man dann das Stadion unter die Lupe nahm.
Die Defensive
Ein Auge hatte Teamchef Ralf Rangnick in der Trainingswoche auf seine Abwehrspieler geworfen, um herauszufinden, welche Formation sich aufdrängt. Die Ausfälle wiegen freilich schwer mit Alaba, Trauner, Danso und Lienhart, doch Rangnick bleiben ausreichend Varianten für eine schlagkräftige Formation. Bologna-Legionär Posch dürfte rechts hinten gesetzt sein, in der Innenverteidigung könnte Rangnick das Duo Querfeld-Wöber ins Rennen schicken, auf der linken Seite könnte er würfeln zwischen Mwene und Prass. „Wir müssen improvisieren, haben aber nach wie vor Alternativen im Kader. Die bestmögliche Elf wird antreten, um gut zu spielen und zu gewinnen.“ Nicht weniger als neun Spieler muss Rangnick vorgeben.
An der Spielweise seiner Mannschaft würde sich ohnehin nichts ändern. Marko Arnautovic freut sich mittlerweile darüber. „Die Philosophie ist herausragend. Und wir haben auch die Spieler dafür. Seit der EM sind die Spieler gewachsen, ich habe das Gefühl, dass wir noch besser werden.“
Die Offensive
Fragezeichen gibt es auch in der Offensive. Christoph Baumgartner etwa befindet sich nach einem Eingriff im Knie noch nicht im Vollbesitz seiner Kräfte und könnte in Slowenien im Hinblick auf das Match am Montag in Oslo gegen Norwegen vorerst auf der Bank sitzen. Neben ihm werden wohl die beiden potenziellen Debütanten Arnel Jakupovic und Kevin Stöger Platz nehmen. „Aber die Möglichkeit, dass sie zum Einsatz kommen, ist da. Sonst hätten wir sie nicht eingeladen“, sagt Rangnick.
Ein ewiger Hoffnungsträger ist Arnautovic. Der 35-jährige Inter-Mailand-Stürmer ist für Rangnick aus der Nationalmannschaft nicht wegzudenken. „Er ist gut für die Gesamtstimmung, hat immer einen Spaß auf den Lippen, aber entscheidend ist die Leistungsfähigkeit. Solange er so stark ist, dass er uns helfen kann, wird er einen Platz bei uns haben“, betonte der Nationaltrainer.
Unmittelbar nach dem EURO-Aus überlegte Arnautovic einen Teamabschied. „Das waren viele Emotionen. Ich sitze hier, die Gedanken sind weg, ich bin noch jung.“
Die Zukunft
Rangnick und seine Schützlinge reisen bereits am Samstag von Ljubljana weiter nach Oslo, wo auch Philipp Lienhart nach der Geburt seines ersten Kindes zur Mannschaft stößt. Für Kevin Danso wird es sich mit einem Einsatz gegen Norwegen wohl nicht ausgehen. Der Innenverteidiger unterzieht sich bei RC Lens weiterhin diversen Tests, nachdem sein Transfer zu AS Roma wegen angeblicher gesundheitlicher Probleme geplatzt ist. Konkrete Ergebnisse wurden bisher noch nicht bekannt.
Rangnick stellte klar, dass die Nations League eine Vorbereitung auf die WM-Quali ist. „Eine WM-Teilnahme wäre noch eine andere Nummer als die EURO. Dem wird alles untergeordnet, darauf wird alles ausgerichtet.“ Zumal Österreich seit 1998 auf eine Endrunde wartet.
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