Österreichs Nummer 1 Patrick Pentz: Warum er ständig grinst und die EM genießt

Österreichs Nummer 1 Patrick Pentz: Warum er ständig grinst und die EM genießt
Torhüter Pentz freut sich auf das Berliner Olympiastadion und auf Lewandowski.

Die 13, die er auf dem Trikot trägt, ist nicht seine Glücksnummer. „Aber wichtig ist, dass auf der Brust der Adler ist“, lacht Patrick Pentz, der genau genommen immer einen Grinser im Gesicht hat. 

Dabei hatte er in der allerletzten Runde in Dänemark mit seinem Klub den griffbereiten Meistertitel vergeigt. „Es gibt wichtigere Dinge im Leben. Außerdem war ich drei Tage danach schon wieder beim Nationalteam, wo alle auch einen Grinser drauf hatten.“ Genau diese Gelassenheit macht den Salzburger stark.

Österreichs Nummer 1 Patrick Pentz: Warum er ständig grinst und die EM genießt

Das Blatt wendete sich, er rückte durch den Ausfall von Alexander Schlager zur Nummer 1 auf und brachte gegen Frankreich eine starke Leistung. „Ich genieße hier jede Sekunde, es ist für mich cool, dabei zu sein und gegen solche Spieler spielen zu dürfen.“

Am Montag war es Mbappe, am Freitag wird es Lewandowski sein. „Wir bereiten uns auf alle Spieler vor, aber klar ist Lewandowski einer der besten Stürmer in Europa der letzten 15 Jahre. Er hat eine brutale Qualität in der Box und kann praktisch mit fast jedem Körperteil ein Tor erzielen. Wir sind gewarnt, machen uns aber keine Sorgen.“

Tormanntrainer Michael Gspurning hat Pentz schon ein Video von allen polnischen Stürmern zusammengestellt. Er ist im Bilde.

Schlüssel Spielpraxis

Der 27-Jährige könnte bei der EURO womöglich am vorläufigen Höhepunkt seines Schaffens sein. Seine starken Leistungen einst bei der Austria ermöglichten ihm eine Auslandskarriere, die ihn zunächst nach Reims führte. Dort wurde er nicht zur dauerhaften Nummer 1 und daher nicht wirklich glücklich.

Österreichs Nummer 1 Patrick Pentz: Warum er ständig grinst und die EM genießt

Bei seinem Wechsel nach Leverkusen akzeptierte er von Beginn an, die Nummer 2 zu mimen. Der Transfer zu Bröndby nach Kopenhagen bescherte ihm nicht nur eine Stadt, die ihm und seiner Partnerin extrem gefällt, sondern auch die erhoffte Spielpraxis, die er auch bei Teamchef Ralf Rangnick vorweisen muss. Er wurde zum besten Torhüter der Superliga gewählt und verlängerte seinen Vertrag gleich um vier Jahre.

Pentz, dessen Schwester Verena Mercedes heißt, ist begeistert von den Dänen, von der Mentalität und von Kopenhagen. Schnell hat er sich angepasst, fährt die meiste Zeit mit dem Rad durch die Innenstadt, nur in Ausnahmefällen steigt er ins Auto. Lediglich mit dem Wetter konnte er noch nicht warm werden, legte sich innerhalb der ersten Saison gleich vier neue Winterjacken zu. „Die braucht man leider.“

Der Golfspieler

Eine seiner Stärken ist, nicht lange in der Vergangenheit zu verweilen, sondern im Hier und Jetzt mit dem Blick nach vorne zu leben. Abschalten vom Fußball kann er beim Spazierengehen mit dem Hund oder beim Golfspielen. Auch in Berlin-Grunewald. „Wir haben in 20 Minuten Entfernung einen schönen Golfplatz. Ich spiele schon gerne, komme aber jetzt kaum dazu.“

Österreichs Nummer 1 Patrick Pentz: Warum er ständig grinst und die EM genießt

Kommt die Sprache auf das Berliner Olympiastadion, leuchten bei Pentz die Augen. „Ich freue mich schon auf dieses Stadion, ich war noch nie da.“ Weder mit Handschuhen als Goalie, noch ohne als Zuschauer. „Die Atmosphäre wird sehr cool, weil fast doppelt so viele Zuschauer reinpassen als noch in Düsseldorf.“

EURO-Telegramm mit Alexander Strecha

Am Freitag erwartet ihn womöglich ein intensiver Arbeitstag, jedenfalls stellt sich der Salzburger schon darauf ein. „Wir wissen, dass es physisch ein anderes, intensiveres Spiel wird. Wichtig ist, dass wir unser Spiel durchziehen. Wir haben den Respekt vor dem Turnier abgelegt.“

Und die Statistik, wonach Österreich Polen zuletzt 1994 schlug, wischt er vom Tisch. „Wir werden alles dafür tun, dass es wieder einmal soweit ist.“

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