Österreichs Nationalteam ist trotz eines beherzten Auftritts mit einer Niederlage in die EM in Deutschland gestartet. Die Auswahl von Ralf Rangnick musste sich Vizeweltmeister und Turnierfavorit Frankreich am Montagabend in Düsseldorf mit 0:1 (0:1) geschlagen geben.
Der einzige Treffer der Partie resultierte aus einem Eigentor von Maximilian Wöber (38.). Der KURIER verteilte wie gewohnt danach Noten an die ÖFB-Stars: Von 1, wie überragend, bis 5, wie enttäuschend. Und trotz Niederlage konnten zwei Österreicher Bestnoten einheimsen.
Patrick Pentz: Note 1
Es dauerte keine neun Minuten, bis Österreichs Schlussmann erstmals auf Tauchgang gehen musste, ließ sich dabei von Mbappe am kurzen Eck aber nicht überlisten und blieb vor der Pause noch ein zweites Mal Sieger gegen den Weltstar wie in Minute 67 gegen Dembele. Beim Eigentor ohne Chance.
Stefan Posch: Note 2
Hatte auf seiner rechten Seite gegen Mbappe und Hernandez die schwierigste Aufgabe zu bewältigen, da kann man es ihm kaum vorwerfen, dass er vor der ersten Chance der Franzosen die falsche Entscheidung traf und herausrückte, statt die Position zu halten. Fand in Folge aber gut in die Partie, wenngleich er defensiv auch so beschäftigt war, dass er offensiv nicht ganz so viel beitragen konnte.
Kevin Danso: Note 2
Fand durch zwei Kopfballduelle, gleich gut in die Partie und klärte bei Freistößen der Franzosen. Machte eine saubere Partie mit der kleinen Ausnahme, dass er vor der Topchance von Mbappe nach der Pause ausrutschte. Im Spielaufbau fehlerlos.
Maximilian Wöber: Note 5
Gleich zu Beginn nicht ganz sicher im Spielaufbau mit einem Fehlpass ins Out und einem zweiten, der für Grillitsch gedacht aber zu riskant war und einen Konter der Franzosen einleitete. Der Linksfuß kämpfte sich dennoch in die Partie und hatte auch seine guten Momente. Beim Eigentor wollte er klären und wurde zum Pechvogel, durch die gelbe Karte war die Auswechslung sinnvoll.
Philipp Mwene: Note 3
Gleich zu Beginn hellwach und zweimal Sieger gegen Barcelona-Star Dembele, der nur durch Theatralik auffiel. Hatte seine Seite im Griff, weshalb es überraschte, dass gerade er das 0:1 durch einen unnötigen Pass zurück einleitete und danach gegen Mbappe die Flanke nicht mehr verhindern konnte.
Ein bärenstarker Auftritt des 23-Jährigen, der den Franzosen in jedem Zweikampf auf den Leim ging und gefühlt Unmengen an Ballgewinnen verzeichnete und durch seine Handlungsschnelligkeit kaum ein Foul begehen musste. Abgebrüht auch im Spiel mit Ball als Verteiler im Zentrum.
Florian Grillitsch: Note 3
Der Techniker sollte dem Ballbesitz der Österreicher Ruhe und Struktur geben und tat dies auch, allerdings erst nachdem er mit einem unsauberen Zuspiel aus der Luft die Riesenchance von Mbappe nach neun Minuten ein. Trat mit dem Ball dann einige Male mutig in Erscheinung, suchte Lösungen durch die Mitte und leitete auch die Topchance Baumgartners ein.
Konrad Laimer: Note 2
Der Bayern-Legionär zeigte seinen Kollegen durch seine Körpersprache und Präsenz, dass man sich ruhig einiges zutrauen sollte und ging auch mit mutigen Aktionen über seine rechte Seite im Ballbesitz voran. Nach dem Dreifachtausch im Zentrum ebenso aktiv.
Marcel Sabitzer: Note 2
Sehenswert, wie mit viel Klasse er den Ball auf Baumgartner ablegte. Nicht das letzte Mal, dass der Kapitän Übersicht bewies im Spiel mit Ball, wo er durch seine Positon halblinks aber weniger Ballkontakte hatte, als im wohl lieb war. War bei den meisten guten Momente der Österreicher involviert.
Christoph Baumgartner: Note 3
Drückte von Beginn an aufs Tempo und bewegte sich im Ballbesitz gut zwischen den Linien der Franzosen, um immer wieder anspielbar zu sein. Hätte Österreich in Führung bringen können, fast müssen – doch Weltklasse-Keeper Maignan hatte was dagegen. Bis zum Schluss ein Aktivposten.
Michael Gregoritsch: Note 3
Machte viele Meter im Pressing und attackierte mit Baumgartner ganz vorne aufopferungsvoll, bekam aber umgekehrt kaum Bälle, um selbst gefährlich werden zu können. Mit einer scharfen Flanke auf Sabitzer bereitete er Baumgartners Topchance vor und machte nach 55 Minuten Platz für Arnautovic.
Kam für Wöber und machte dort weiter, wo er gegen die Schweiz aufgehört hatte, immer aufmerksam und dadurch erfolgreich im vorwärtsverteidigen.
Patrick Wimmer: Note 3
Kam als Joker und versuchte mit Läufen in die Tiefe immer wieder für Akzente zu sorgen über rechts. Das eine oder andere Mal fehlte die Durchschlagskraft.
Marko Arnautovic: Note 4
Sollte in 35 Minuten die Franzosen durch seine Technik im Ballbesitz narren und für gefährliche Momente sorgen. Ist nicht ganz gelungen.
Zu kurz eingesetzt: Alexander Prass, Romano Schmid.
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