Nur 27.600 kamen, aber die waren gelassen und geduldig

Polizei im Bild: Vor dem Stadion blieb alles ruhig.

Zwei Jahre ist es her, dass ein Spiel des ÖFB-Teams in Wien nicht ausverkauft war. Am 19. November 2013 wurden die USA vor nur 20.200 Fans im Prater mit 1:0 besiegt. Gestern kamen nur 27.600, was sich schon vor den Anschlägen in Paris abgezeichnet hatte. Auch wenn so mancher nach dem blutigen Freitag in Frankreich sein Ticket im Internet verkaufen wollte – diejenigen, die gekommen waren, zeigten sich auch von der Meldung der Absage des Spiels der Deutschen in Hannover nicht beunruhigt.

Genussvoll standen Tausende, eingehüllt in Rot-weiß-rot, zwischen U-Bahn-Station und Stadion und erfrischten sich mit gekühltem Dosenbier. Während in der Stationshalle noch das eine oder andere Ticket nicht ganz offiziell an den Mann gebracht wurde, kreiste ein Streifenwagen der Wiener Polizei in Schritttempo um das Oval. Alles in bester Ordnung, auch an den Eingängen. Ob sie heute genauer kontrolliert werden, als sonst, wollte der KURIER von einer der Ordnerinnen wissen. "Nein, ich mach das eigentlich immer gleich, wenn ich hier Dienst habe", sprachs und zuckte mit den Achseln. Die Kontrollen an den vielen Eingängen waren recht flott. Die längste Schlange war vor dem VIP-Eingang, die Gäste mussten durch eine Sicherheitsschleuse. Auf der Ehrentribüne war alles wie gehabt: Vom Bundespräsidenten über Bundes- und Vizekanzler, Innenministerin, Sportminister – alle waren an ihren angestammten Plätzen.

Auch die Journalisten mussten sich länger anstellen als sonst. "Haben Sie hier einen Laptop drinnen", fragte die Security-Dame. "Schalten Sie ihn bitte ein, wir wollen nur sehen, dass es keine Attrappe ist." Bitte gerne. Zehn Minuten später wäre er ohnehin in Betrieb genommen worden. Bis um 23 Uhr. Als ein ruhiger Länderspiel-Abend zu Ende ging.

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