Mit dem neuen Investor kehrt bei der Austria Ruhe ein - vorerst
Ende gut, alles gut? Nein. Die Wiener Austria plagen weiterhin Geldsorgen. Immerhin hat man endlich eine Entscheidung bezüglich des Investors getroffen und der österreichischen Lösung den Vorzug gegeben gegenüber der Bravo Group.
Die richtige Entscheidung?
Wie auch immer man es dreht und beleuchtet, man hätte bei allen Varianten viele Fürs und viele Widers gefunden. Nach der nicht geglückten Zusammenarbeit mit Insignia schreckten manche wohl vor einem abermaligen Doppelpass mit einem internationalen Player zurück.
Die Bravo Group, die einst Sportvorstand Peter Stöger kontaktierte, hätte zwar mehr Geld geboten, aber auch mehr Forderungen gestellt. So verlangte man schon bei den ersten Verhandlungen vor zwei Jahren die Positionen der Vorstände, auch diesmal wollte man sich diesen Einfluss zusichern lassen.
Bei der österreichischen Lösung kennt man die handelnden Personen, wenngleich Jürgen Werner, der von der Bundesliga eine Funktionssperre erhalten hat, durchaus Anlass zur Kritik für manche Fans gibt.
Massiver Schuldenberg
Die Austria befindet sich seit geraumer Zeit in einer dermaßen schlechten Verhandlungsposition, dass sie jeden Strohhalm ergreifen muss. Bei Insignia war es ein Griff in den berühmten Gatsch. Was eine Kooperation mit der Bravo Group gebracht hätte, liegt im Bereich der grauen Theorie.
Dass Investoren stets einen Eigennutzen verfolgen, liegt auf der Hand. Dennoch sollte nun das Wohl, sprich das Überleben der Austria im Vordergrund stehen. Eine einmalige Investition über zehn oder elf Millionen Euro wird den Klub nicht retten und auch nicht sämtliche Schulden tilgen. Dafür ist der über Jahre angehäufte Berg zu hoch.
Nur Schritt für Schritt kann man die Veilchen stabilisieren. Mit der Entscheidung sollte jedenfalls vorerst einmal etwas Ruhe einkehren. Auch das ist in Zeiten wie diesen schon viel wert.
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