WM-Sensation Marokko: Das Team, das in Katar die Herzen eroberte

WM-Sensation Marokko: Das Team, das in Katar die Herzen eroberte
Der WM-Traum des marokkanischen Sensationsteams ist nach dem Ausscheiden gegen Frankreich vorbei, der Fokus liegt auf der Zukunft.

Der marokkanische WM-Traum ist ausgeträumt. Das Wunder von Doha wurde trotz aller Euphorie, aller Hoffnung und aller Gebete nicht wahr. Marokko spielt am Samstag um Platz drei statt im Finale am Sonntag um den Weltmeistertitel. „Du kannst eine Weltmeisterschaft nicht mit Wundern gewinnen, sondern nur mit harter Arbeit“, sagte Teamchef Walid Regragui nach der 0:2-Niederlage im Halbfinale gegen Frankreich. Doch er fügte hinzu: „Und hart zu arbeiten ist, was wir auch in Zukunft machen werden.“

Die Marokkaner hatten das Turnier mit einem überraschenden 0:0 gegen Kroatien begonnen und wurden innerhalb weniger Wochen zu Idolen einer ganzen Generation. Sie gewannen die Gruppe, in der Kroatien und Belgien vorab als sichere Aufsteiger galten, siegten sich in der K.-o.-Phase durch Spanien und Portugal und begegneten dem amtierenden Weltmeister im Halbfinale phasenweise auf Augenhöhe.

Doch wo der WM-Traum endet, beginnen neue Träume. Und arabische Medien sind sich sicher: Das Auftreten Marokkos bei diesem Turnier wirkte als Inspiration für eine neue Generation von Fußballern arabischer und afrikanischer Abstammung. Man hofft auf eine goldene Zukunft. Dafür soll unter anderem die Mohammed VI Football Academy sorgen, ein Projekt des marokkanischen Königs zur Förderung talentierter Nachwuchskicker.

Größer als Fußball

Hinter Marokko schien sich in den vergangenen Wochen die gesamte arabische Welt zu versammeln. Eine Gelegenheit für viele, die unterrepräsentierte Fußballregion mit Stolz vor den Vorhang zu holen. Denn viel wurde vor der WM in Katar darüber gesprochen, dass es „in der arabischen Welt“ keine Fußballtradition gebe. Marokko und seine Fans bewiesen in diesen Wochen eindrücklich das Gegenteil.

Toter bei Feiern

Doch auch für negative Schlagzeilen sorgten Fußballfans im Rahmen der Marokko-Spiele. In einigen belgischen und französischen Städten sind Fanfeiern aus dem Ruder gelaufen – auch am Mittwochabend.

Im südfranzösischen Montpellier starb ein 14-Jähriger, nachdem er von einem Auto angefahren worden war. Wie der Sender RTL berichtete, deuteten Videos in sozialen Netzwerken darauf hin, dass Jugendliche zunächst eine Fahne von einem Auto heruntergerissen hätten. Daraufhin habe der Autofahrer beschleunigt und einen der jungen Menschen erfasst. Dieser starb im Spital.

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