Kolumne: Peschek ist Rapid-Legenden Krankl und Herzog schon lange suspekt
Parallel zum Ende der Maskenpflicht haben zwei Fußball-Capos ihr wahres Gesicht gezeigt – und sich zeitgleich disqualifiziert.
Siegmund Gruber, Präsident des LASK in Linz, wo im Training Corona-Vorschriften ignoriert worden waren, bekämpft den (ohnehin von sechs auf vier Punkte herabgesetzten) Punkteabzug nun auch in dritter juristischer Instanz. Womit die offizielle Tabelle erst Tage nach dem sportlichen Meisterschaftsende feststehen, die Liga lächerlich gemacht und von Gruber verdeutlicht wird, dass ihm deren Image offenbar gleichgültig ist.
Christoph Peschek, Geschäftsführer des SK Rapid, hat ein obszönes Transparent vorm TV-Mikrofon lakonisch als „Spiegelbild der Gesellschaft“ interpretiert. Seiner Gesellschaft. Aus dem Kreis der Ultras kommend, hatte es Peschek vom ehrgeizigen SP-Bezirksfunktionär zu Rapids bestbezahltem Funktionär gebracht.
Den Rapid-Legenden Hans Krankl und Andreas Herzog ist Peschek seit geraumer Zeit suspekt. Jetzt nennt ihn auch Rapids letzter Meistermacher Peter Pacult „untragbar“. Rote Genossen und Genossinnen sind nach wie vor entsetzt über die lauwarme Reaktion ihres grün-weißen Parteikollegen, mit der Peschek vielleicht auch aus Angst vorm Zorn unberechenbarer Ultras den Transparent-Skandal bagatellisieren wollte.
Spruchbänder, mit denen gegen Fußball ohne Zuschauer protestiert wird, werden (nur nie in so frauenverachtender Form wie in Hütteldorf) zur Zeit quer durch Europas leere Stadien gespannt.
Tatsächlich verkommen die Spiele auch im Ausland zu Langweilern. Niemand hat den Geisterfußball gewollt. Doch ist der aktuell die einzige Chance, um Verträge mit TV- und Werbepartnern einzuhalten; um Sponsoren nicht zu vergrämen (wie das seit Sonntag wegen des Transparents bei Rapid passiert); um ein folgenschweres Vereinssterben zu verhindern.
Oder wollen Protestierer vor vollem (Armen-)Haus künftig lieber eine Vierer-Liga sehen?
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