Sexismus-Skandal: Ethikkomitee leitet Verfahren gegen Rapid ein

Das Transparent des Anstoßes: Rapid reagierte vor dem Spiel gegen Hartberg zögerlich, die Kritik der Sponsoren war heftig
Nach dem Aufreger um ein sexistisches Transparent im Fan-Sektor Rapids wird nun das Ethikkomitee der Bundesliga aktiv.

Die Fußball-Bundesliga hatte Rapid nach dem sexistischen Transparent, das vor dem Heimspiel gegen Hartberg am Sonntag vor dem Fan-Sektor zu sehen war, bereits am Montag-Nachmittag zu einer Stellungnahme aufgefordert. Eine Anzeige erfolge derzeit aber nicht, teilte die Liga in einer Stellungnahme gegenüber der APA mit.

Einen Tag später gab die Bundesliga nun aber bekannt, dass das Ethikkomitee aktiv wird und ein Verfahren einleitet. "Geprüft wird, ob der Klub die im Leitbild festgelegten Grundwerte der Bundesliga und somit das Ansehen und den Ruf des Verbandes gefährdet oder verletzt hat", heißt es in einer Aussendung, "Der Klub wurde zur Stellungnahme aufgefordert, ein Verhandlungstermin ist aktuell noch nicht anberaumt."

Die Liga hatte sich schon am Montag klar vom "geschmacklosen Transparent im SCR-Fansektor" distanziert: "Wir bekennen uns zu Werten wie Toleranz, Vielfalt und Offenheit und sind stolz darauf, dass der Fußball jeden Tag einen wichtigen Beitrag zur Gesundheit, zur Integration und zum Zusammenhalt liefert", hieß es. "Leider kommt es aber auch zu Vorfällen, von denen jeder einer zu viel ist."

ÖFB-Präsident kritisiert Transparent

Und auch ÖFB-Präsident Leo Windtner meldete sich am Dienstag zu Wort. "Sexistische und frauenfeindliche Parolen, wie sie zuletzt im Stadion des SK Rapid angebracht wurden, sind mit aller Entschiedenheit zu verurteilen, zumal sie die Grundregel des Respekts im Fußball und auch in unserer Gesellschaft klar verletzen. Ebenso konterkarieren sie die umfassenden Bemühungen und Förderungen für den Frauen- und Mädchen-Fußball in Österreich", ließ Windtner verlauten.

Außerdem meinte der Oberösterreicher: "Ich gehe davon aus, dass die Bundesliga eine entsprechende Reaktion setzen wird."

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