Peter Stöger: "Wir müssen weiter umstrukturieren"

PK FK AUSTRIA WIEN:  STÖGER / KRAETSCHMER
Der Austria-Sportvorstand wird bei der Generalversammlung am Dienstag die schwierige Lage erklären: Man braucht Geld, muss im Betrieb einsparen.

Sportlich muss sich die Wiener Austria wohl auf die Qualifikationsrunde einstellen. Vor dem Frühjahrsstart hatte man sieben Punkte auf Hartberg aufzuholen, zwei Runden und zwei 2:2 später sind es immer noch sechs Zähler. Die Wahrscheinlichkeitsrechnung lässt die Violetten zwar noch hoffen, realistisch betrachtet ist die Aufholjagd gescheitert. Weil man selbst die Hausaufgaben nicht vorbildlich erledigen, sprich die nötigen Siege erzielen konnte. Da half nicht einmal die Schützenhilfe von Erzrivalen Rapid in Hartberg.

Sportvorstand Peter Stöger ist kein Freund der Was-wäre-wenn-Mentalität. „Wir können uns mit dem beschäftigen, was wir auch beeinflussen können.“ Spiele zu gewinnen, zum Beispiel. Sechs Punkte will man aus den kommenden zwei Partien mitnehmen - wohin auch immer. „Und wenn es die Qualifikationsrunde wird, dann haben wir eben dort mehr Punkte auf dem Konto.“ Die Spieler wie Christoph Monschein wollen zwar keine Rechenaufgaben erledigen, aber immerhin den Glauben an die Top 6 nicht ganz verlieren. „Solange es möglich ist, werden wir alles versuchen.“

Budget-Debatte

Am Dienstag findet turnusmäßig die Generalversammlung bei der Austria statt, wobei es um die künftige wirtschaftliche Aufstellung geht. „Die Austria selbst ist ja nicht verkäuflich“, meinte AG-Vorstand Markus Kraetschmer zuletzt auf Sky. Man ist schon seit langer Zeit auf der Suche nach einem strategische Investor. Zunächst war man bereit, 24 Prozent des Unternehmens abzugeben, nun kann sich Kraetschmer auch 49 Prozent vorstellen. Die Austria benötigt Geld. „Mittelfristig glauben wir, dass es notwendig sein wird, so einen  Partner zu finden.“

Bei der Generalversammlung natürlich auch Vorstand Peter Stöger anwesend, der nach wie vor täglich von Termin zu Termin eilt - meistens betreffen die Themen gar nicht den Kernbereich seinre Arbeit. Stöger versucht Türen zu öffnen, Sponsoren zu locken und den aufgeblähten violetten Appartat wieder zu komprimieren. "Wir müssen weiter umstrukturieren." Und Mitte März die Lizenzunterlagen für die kommende Saison abgeben. "Ich hoffe, dass alles passt. Wir versuchen, den Klub auch wirtschaftlich zu konsolidieren." Dennoch ist es möglich, dass die Austria von der Bundesliga abermals Auflagen erhält.

Den sportlichen Bereich beurteilt Stöger so: "In den vergangenen zwei Spielen muss man die Moral der Mannschaft als positiv bewerten. Vor ein paar Monaten hätten wir diese Partien noch verloren." Diesmal gab es zwei 2:2 gegen Altach und Salzburg. "Sie haben sich nicht hängen lassen, haben sich gewehrt, so wie wir das von den Spielern gefordert haben."

In dieser Woche gibt es zudem ein Treffen mit führenden Fanklubs, auch mit Peter Stöger. Dort wird man zu hören bekommen, weshalb einige Fans zu einem Stimmungsboykott aufgerufen haben. Wenn sie der Mannschaft bei manchen Leistungen Halbherzigkeit vorgeworfen haben, dann sollten sich die Anhänger selbst bei der Nase nehmen - einerseits ins Stadion kommen, dort aber dann beleidigt protestierend stumm zu bleiben = halbherzig.

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