Die Mannschaft hat zuletzt mit dem Brief und der Aussprache starke Zeichen gesetzt, die ich absolut begrüße. Damit beweisen die Spieler, dass es ihnen um professionelle Rahmenbedingungen im Sport geht, das ist auch ihr gutes Recht. Wie so oft hat man bei einigen anderen Personen im ÖFB nicht das Gefühl, dass es ihnen um den Sport geht.
Ich möchte aus meiner heutigen Distanz nur darauf hinweisen und auch davor warnen, nicht zu lange zu warten, Rangnick Zugeständnisse zu machen. Der Verband hat die einmalige Chance, sich selbst in die Neuzeit zu transferieren und an die Gegebenheiten des modernen Fußballs anzupassen. Es wäre fatal, diese vielleicht einmalige Chance zu verpassen.
Körper folgt Geist
Die Chance nützen will dagegen Österreichs Team in den kommenden zwei Spielen, um die Nations League als Gruppensieger zu beenden. Das Auswärtsspiel in Kasachstan bringt durch die Zeitverschiebung und die lange Flugzeit herausfordernde Rahmenbedingungen mit sich. Ich kenne das aus meiner Zeit als Legionär in Sydney, wobei man das nur bedingt vergleichen kann. Ich reiste bis zu 24 Stunden lang an, um dann zumindest eine Woche lang beim Team sein zu können.
Der Zeitunterschied zu Almaty beträgt nur vier Stunden, das Team fliegt hin, spielt und begibt sich gleich danach auf die Heimreise. Dennoch handelt es sich um Strapazen, auf die man sich im Vorfeld gut vorbereiten muss.
Wichtig ist, dass die Spieler das Rundherum mental gut annehmen. Der Kopf ist in dieser Sache wohl der allergrößte Gegner. Der Körper folgt ja grundsätzlich dem Geist. Wenn du dir sagst, dass das alles kein Problem ist, dann wird das auch gelingen. Redest du dir Müdigkeit ein, wirst du auch müde sein. Es ist reine Kopfsache.
Ich bin davon überzeugt, dass das Nationalteam Motivation genug hat, die Nations League positiv zu Ende zu bringen. Es spricht meiner Meinung nach für die Mannschaft, wie sie auf das zwischenzeitliche Loch nach dem EM-Aus reagiert hat. Man hat gesehen, dass 80 Prozent einfach zu wenig sind. Unser Spiel funktioniert nur mit 100 Prozent.
Alle haben das nahe Ziel vor Augen, ich bin mir sicher, dass es keine Stolpersteine mehr geben wird.
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