ÖFB-Frauen verlieren: Tschechien überrascht Österreich im Play-off
Annabel Schasching und das ÖFB-Nationalteam wurden von der Stärke der Tschechinnen überrascht
Als Favoritinnen sind die ÖFB-Frauen ins Nations-League-Doppel gegen Tschechien gegangen, doch das erwartet kampfbetonte Spiel im Stadion Miroslav Valenta offenbarte die Stärke der Gegnerinnen – und einige Mankos im Spiel der Österreicherinnen.
Das 0:1 vor rund 2.000 Fans im südtschechischen Uherske Hradiste bedeutet einen weiteren Rückschlag für die ÖFB-Frauen.
Fünf neue Spielerinnen in der Startelf
Ausfälle und Rückkehrerinnen hatten für eine große Umstellung im Team von Alexander Schriebl gesorgt. Mit Eileen Campbell, Sophie Hillebrand, Annabel Schasching, Sarah Puntigam, Katharina Naschenweng und Claudia Wenger standen im Vergleich zum letzten Nations-League-Spiel im Juni gegen Deutschland fünf neue Spielerinnen in der Startelf.
Rückstand zur Pause
Und das neu zusammengewürfelte Team hatte seine Schwierigkeiten, ins Spiel zu finden. Die Tschechinnen waren von Teamchefin Jitka Klimkova taktisch gut eingestellt, machten wenige Fehler und waren erwartet zweikampfstark.
Statt österreichischer Dominanz sah man in dem Play-off-Spiel gut herausgespielte Chancen der Tschechinnen. Vor allem die linke Verteidigungsseite der Österreicherinnen war anfällig.
Im Spiel mit dem Ball zeigten sich die ÖFB-Frauen nicht präzise genug, im Umschaltspiel teils zu langsam. Das hohe Pressing wurde oft nicht zu Ende gespielt, dadurch rissen vor allem im verletzungsgeschwächten Mittelfeld große Räume auf, die die Gastgeberinnen zu nutzen wussten.
Das 1:0 kurz vor der Pause durch Michaela Khyrova mit Assist von der langjährigen SKN-Spielerin Kamila Dubcova zeichnete sich ab – nicht erst, als Laura Wienroither davor am Ball vorbeirutschte.
In der zweiten Hälfte steigerten sich die Österreicherinnen. Auch wenn mit den HSV-Offensivspielerin Melanie Brunnthaler und Italien-Legionärin Viktoria Pinther Tempo ins Spiel der ÖFB-Frauen kam, den Ausgleich schafften sie nicht mehr.
Teamchef Schriebl sprach nach dem Spiel von einem "ausgeglichenen Spiel" mit "sehr viel Härte". "Wir waren in der ersten Hälfte nicht so mutig, wie wir es gebraucht hätten. Das haben wir in der zweiten Hälfte viel besser umgesetzt." Das sei ein gutes Zeichen in Hinblick auf das Rückspiel.
Österreich muss im Rückspiel in Wien am Dienstag (18 Uhr/Horr-Stadion/live ORF1) siegen, um in der Nations League die Klasse zu erhalten und in Liga A zu bleiben.
Final Four
Deutschland – wo der DFB am Freitag angekündigt hat, über eine eigens gegründete Gesellschaft 100 Mio. Euro in die Frauenliga zu investieren – spielte am Abend im Nations-League-Halbfinal-Hinspiel in Düsseldorf gegen Frankreich.
Spanien und Schweden bestreiten das zweite Halbfinale in Malaga.
Das Finale mit Hin- und Rückspiel steigt am 28. November bzw 2. Dezember.
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