Sündenbock oder "Primitivling": Balkan-Medien über Causa Arnautovic

FUSSBALL-EM 2021: ÖSTERREICH - NORDMAZEDONIEN
Die serbischen Medien stehen hinter dem ÖFB-Star und ziehen Parallelen zum Skandal um die Schweizer Xhaka und Shaqiri bei der WM 2018.

Die Europäische Fußball-Union (UEFA) hat wegen der umstrittenen Wortmeldungen und Gesten von ÖFB-Star Marko Arnautovic bei seinem Torjubel in Österreichs EM-Auftaktspiel am Sonntag in Bukarest gegen Nordmazedonien (3:1) einen Ethik- und Disziplinar-Ermittler eingesetzt. 

Am Mittwoch-Nachmittag wurde dann offiziell, dass der ÖFB-Star ein Spiel Sperre bekommt. Damit fehlt er der Foda-Elf im nächsten Spiel gegen die Niederlande. Wie aber wurde und wird die Causa Arnautovic am Balkan medial begleitet? 

SERBIEN:

Večernje novosti: "Der Serbe wird also von der EURO ausgeschlossen: Weil er einen Albaner beleidigt hat, bekommt Arnautović eine fette Rechnung vorgelegt." 

Blic: "Ach so, Xhaka und Shaqiri (Anm.: Die beiden albanischstämmigen Schweizer Teamspieler sorgten bei der WM in Russland für einen Skandal) bekamen damals bloß eine Geldstrafe?! Dem Serben aus Österreich droht nach Beschimpfung des nordmazedonischen Albaners der EM-Ausschluss". 

UEFA ermittelt gegen Arnautovic

Mondo: "Der Serbe beleidigte die albanische Mutter des Nordmazedoniers und sorgte bei der EM für einen Skandal. Marko Arnautović entsendete eine Entschuldigung in ZWEI Länder".

Sputnik: "Arnautović entlud eine Explosionsladung ins Gesicht des mazedonischen Albaners. Die Kroaten dazu: Brutale Schimpfwörter".

KROATIEN: 

24sata.hr: "Eine skandalöse Geste von Arnautović. Früher behauptete er gern, er sei 'ein Serbe, der niemanden hasst'. Übrigens, sein Familienname ist türkischen Ursprungs und bedeutet - Sie werden es nicht glauben - Albaner".

Index.hr: "Arnautović beschimpfte die Mutter des Nordmazedoniers und beleidigte auf häßliche Art und Weise die Albaner. Die Salve der Vulgaritäten, die von ihm kamen, war schlimm".

Sportske novosti: "Der Österreicher wütete nach seinem Treffer gegen Nordmazedonien, danach entschuldigte er sich sogar auf Albanisch und behauptete, er sei kein Rassist. Sein Torjubel war wild und nicht korrekt".

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BOSNIEN-HERZEGOWINA:

klix.ba: "Der kontroverse Arnautović zog wieder die Aufmerksamkeit auf sich. Wir erinnern daran, dass er dies aufgrund seines Benehmens des Öfteren tat. Die österreichischen Medien kritisierten ihn damals scharf für sein Abendessen mit Edin Džeko nach der Niederlage Österreichs gegen Bosnien in Zenica". 

Faktor: "Der erfahrene Stürmer erzielte zwar ein schönes Tor, danach blamierte er sich aber bis auf die Knochen und bewies, dass er ein richtiger Primitivling ist".

NORDMAZEDONIEN:

Sportmedia: "Arnautović muss mit einer Strafe von mindestens 10 Matches rechnen! Die UEFA wird ihm seinen Wutausbruch nach dem dritten Tor für seine Nationalmannschaft im Duell gegen Mazedonien nicht verzeihen, wenn sich der Vorwurf eines rassistischen Angriffs bestätigt".

365.com.mk: "Alioski weigert sich, ein Zeuge zu sein: 'Die UEFA hat Aufzeichnungen und soll sie überprüfen lassen, was Arnautović gesagt hat. In jedem Spiel gibt es solche Situationen, in der Hitze des Spiels wird viel gesagt'".


 

 

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