Der polnische Rekordspieler war bis vor Kurzem sogar Teamchef im eigenen Land: Jerzy Brzeczek bestritt in Österreich 306 Partien, die meisten davon im Trikot des FC Tirol, mit dem der Spielmacher auch zweimal Meister wurde.
In der damaligen Innsbrucker Meisterelf stand mit Radoslaw Gilewicz ein weiterer Pole, der Goalgetter wurde in der Saison 2000/2001 Torschützenkönig und gewann 2003 dann auch noch mit der Wiener Austria den Meistertitel.
Damals am Verteilerkreis an seiner Seite: Krysztof Ratajczyk. Der bullige Linksfuß war jahrelang einer der gefürchtetsten Zweikämpfer der Liga und ist einer der wenigen Spieler, die direkt von Rapid zum Erzrivalen Austria gewechselt sind.
Dieser Transfer wurde Ratajczyk, der 142 Spiele für Rapid bestritten hat, auch übel genommen. Im März 2002 wurde er an einer Wiener Bushaltestelle von vermummten Männern durch Schläge im Gesicht verletzt. Die Retourkutsche erfolgte dann auf sportlichem Weg: Krzysztof Ratajczyk wurde ein Jahr später mit der Austria Meister.
Fünf Vereine
Vor Ratajczyk war bereits ein anderer Pole auf direktem Wege von Hütteldorf an den Verteilerkreis übersiedelt. Andrzej Kubica stürmte in der Saison 1993/’94 für Rapid (9 Tore), ehe er für einige Monate bei der Austria anheuerte (2 Tore).
Gleich bei fünf österreichischen Vereinen war Andrzej Lesiak aktiv. Der Verteidiger trug die Trikots von Wacker Innsbruck, Ried, Rapid, Salzburg und Pasching und absolvierte 209 Bundesligapartien.
Sein Landsmann Roman Szewczyk schaffte sogar noch sieben Spiele mehr. Von 1996 bis 2004 fungierte er als Abwehrchef bei Austria Salzburg und wurde in seiner ersten Saison in Österreich auch gleich Meister.
Zu Meisterehren brachte es auch Kazimierz Sidorczuk, der in der großen Zeit des SK Sturm unter Startrainer Ivica Osim das Grazer Tor hütete. Der gelernte Zuckerbäcker wurde mit Sturm zweimal Meister, später gelang ihm als Kapfenberg-Torhüter mit einem Ausschuss sogar einmal ein Tor.
Tragisch endete die Karriere von Adam Ledwon, der für die Austria, Admira, Sturm und Kärnten auflief. Der Mittelfeldspieler nahm sich 2008 im Alter von 34 Jahren das Leben.
Um den ersten Polen auszumachen, der in Österreich in der höchsten Liga auftrat, muss man weit in das letzte Jahrhundert zurückreisen. Mieczyslaw Wisniewski stand im Jahr 1911 für den Vienna Cricket and Football-Club im Tor, danach war der sechsfache polnische Teamgoalie noch jahrelang für SPC Rudolfshügel im Einsatz, der 15 Jahre in der höchsten Liga vertreten war und 1934 aufgelöst wurde.
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