"Für Burgi": Rapid zündet gegen Kopenhagen ein Feuerwerk
Das Beste kam zum Schluss. Rapid besiegte im letzten Spiel 2024 Top-Gegner Kopenhagen und zieht doch noch in die Top-8 und damit als Vierter direkt ins Achtelfinale der Conference League ein.
Gegen die zuvor 14 Spiele lang unbesiegten Dänen glückte ein eindrucksvoller 3:0-Sieg. 24.465 Fans sahen zu – das ist Europacup-Rekord im Weststadion.
Anfangs entwickelte sich das erwartet knappe Spiel auf Augenhöhe, mit dem ersten Torschuss durch Grgic (7.).
In der 9. Minute erhob sich das Publikum vollständig, um Grüße an die Nummer 9 zu schicken. Bereits beim Einlaufen hatten die Rapidler mit dem Aufdruck „Wir für dich“ auf ihren Jacken eine Botschaft an Guido Burgstaller parat. Und Kopenhagen überreichte ein von allen Spielern unterschriebenes Dress mit Genesungswünschen an den Kärntner.
Nicht so freundlich waren die 2.000 mitgereisten Kopenhagen-Fans. Gleich zur „Begrüßung“ feuerten sie eine Leuchtrakete Richtung Familiensektor.
VAR korrigiert Elfer
Nach einem Foul an Jansson an der Strafraumgrenze pfiff Schiedsrichter Beaton Elfmeter. Doch der VAR korrigierte den Schotten – nur Freistoß, von Bolla in die Mauer gesetzt (23.).
Als Robert brutal Jansson foulte, blieb der VAR stumm – nur Gelb (33.).
Es gab auch eine Seltenheit zu sehen: Einen gelungenen Corner-Trick, der zu Seidl führte – der Schuss des Kapitäns wurde geblockt (30.).
In den letzten Minuten vor der Pause übernahmen die Grünen das Kommando. Einen Beljo-Kopfball konnte Trott bändigen (45.).
Rapid drückte weiter. Auf einen Eckball folgte Elfmeteralarm, der Ball blieb im Spiel, Cvetkovic brachte diesen Richtung Dion Beljo und der Kroate zeigte seine technische Reife. Mit dem an sich schwächeren rechten Fuß hob der Stürmer aus der Drehung den Ball ins Kreuzeck.
Aufs 1:0 folgte noch ein Sprint zur Betreuerbank, wo ein Burgstaller-Trikot bereit lag, um „Burgi“ zu ehren.
Standards als Waffe
Rapid kletterte in der Livetabelle auf Rang 5.
Auch nachdem starker Regen eingesetzt hatte, flutschen die Standards. Ein Seidl-Freistoß wurde an die Latte abgefälscht (49.). Der folgende Eckball wurde wieder trickreich ausgeführt, Beljo scheiterte per Kopf.
Aber der nächste Corner sorgte für Ekstase im Stadion. Wieder war es Cvetkovic, der verlängert hatte. Niki Wurmbrand wartete am langen Eck und vollierte direkt vor dem Block West zu seinem ersten Europacup-Tor unter die Latte – 2:0 (51.).
Es sollte für den 18-Jährigen noch besser kommen. Kopenhagen drückte mit vier frischen Kräften an. Über Sangare und Jansson wurde gekontert. Wurmbrand nahm das weite Zuspiel perfekt an, legte vor und hämmerte das Spielgerät wieder humorlos unter die Latte – 3:0 (64.).
Wurmbrand löst Roman Wallner als jüngster Rapid-Doppelpacker im Europacup ab.
Im Finish kamen Schöller, Bischof und Schaub, dem beinahe das 4:0 glückte (73.). Komplett glücklos griff hingegen das Team an, das vor einem Jahr noch Manchester United aus der Champions League geworfen hatte.
Auch Seidls Schuss zu Beginn der Rapid-Viertelstunde wurde pariert, als im Block West mit einer 125-Jahr-Choreografie verfrüht Weihnachten gefeiert wurde.
Der Pyrotechnik-Einsatz erforderte acht Minuten Nachspielzeit, die mit Glück ohne Gegentor endete.
Vier mögliche Gegner
Mit Schlusspfiff waren 1,6 Millionen an UEFA-Prämien extra verdient.
Erstmals seit 1997 steht Rapid in einem Europacup-Achtelfinale.
Die möglichen Gegner? Banja Luka, Ljubljana, Reykjavik und die Ultras-Freunde von Panathinaikos.
Das Rückspiel im März wird wieder in einem Hütteldorfer Tollhaus stattfinden.
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