Rapid feiert gegen Ried einen 3:1-Heimsieg

Doppelter Kvilitaia: Der Georgier schoss Rapid in Halbzeit zwei zum 3:1-Sieg.
Die Hütteldorfer siegen nach 0:1-Rückstand. Kvilitaia gelingt ein Doppelpack.

Rapid spielte am Sonntag zum 40. Mal in der Bundesliga in Wien gegen Ried und blieb zum 40. Mal ungeschlagen. Die Hütteldorfer feierten im Allianz Stadion einen 3:1-Erfolg.

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Bundesliga, Spiele vom Sonntag:

Sturm - Salzburg 0:1

St. Pölten - Austria 2:1

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Wie schon bei Canadis Siegpremiere gegen St. Pölten am Samstag vergangener Woche konnte Rapid seine Dominanz nicht in Chancen ummünzen und fixierte den Sieg erst in der Schlussphase. Vor den Augen von Neo-Sportchef Fredy Bickel gelang der Befreiungsschlag erst nach Gelb-Rot für Peter Zulj. Erstmals unter Canadi erzielte Rapid mehr als ein Tor. Der Tabellenachte Ried verabsäumte es, den Sechs-Punkte-Vorsprung auf den letzten Platz zu vergrößern.

Rotation pur

Canadi hatte nach dem 1:1 gegen Bilbao wieder ordentlich durchgemischt, sieben Umstellungen vorgenommen. Nur Christopher Dibon und die defensive Dreierkette Maximilian Hofmann, Mario Sonnleitner und Maximilian Wöber blieben gleich. Im offensiven Mittelfeld agierten Arnor Ingvi Traustason, Ivan Mocinic, Louis Schaub und Thomas Murg, die Doppelspitze bildeten Kvilitaia und Joelinton.

Rapid feiert gegen Ried einen 3:1-Heimsieg
ABD0076_20161211 - WIEN - ÖSTERREICH: Dieter Elsneg (Ried, 2.v.l.) jubelt mit Teamspielern nach seinem Tor zum 1:0 für Ried am Sonntag, 11. Dezember 2016, während einer tipico Bundesliga-Begegnung zwischen SK Rapid Wien und SV Guntamatic Ried in Wien. - FOTO: APA/GEORG HOCHMUTH
Die Partie begann mit einem Schock in Grün-Weiß: Schon in der vierten Minute nutzte Ried die Indisponiertheit im Strafraum Rapids, nach mehreren Stationen kam der Ball zu Elsneg, der aus wenigen Metern trocken einschoss. Rapid brauchte rund eine Viertelstunde, um den Gegentreffer zu verdauen, ehe sich Kvilitaia mit einer guten Kopfballchance im Rieder Strafraum vorstellte (13.). Die Hausherren machten viel Druck, fanden spielerisch aber keine Lösungen. Und so musste in der 25. Minute ein Standard herhalten: Nach einer Traustason-Ecke konnte der auf der Linie postierte Thomas Reifeltshammer den wuchtigen Kopfball von Sonnleitner (1. Saisontor) nur noch ins eigene Tor abwehren.

Die Hütteldorfer blieben energisch, schnürten Ried mit 68 Prozent Ballbesitz vor der Pause in der eigenen Hälfte ein, kamen aber weiterhin kaum zum Abschluss. Weder war der Zug zum Tor nachdrücklich genug, noch brachte das ineffiziente Flankenspiel über Murg und Traustason Früchte ein. Die schönste Aktion krönte Traustason kurz vor der Pause mit einem satten Schuss aus spitzem Winkel, den Ried-Goalie Thomas Gebauer entschärfen konnte (43.). Zugleich war es die letzte sehenswerte Aktion des Isländers, der sich noch vor Seitenwechsel bei einem Zusammenstoß mit Rieds Prada verletzte und in der 46. Minute durch Manuel Thurnwald ersetzt wurde.

Umstrittener Zulj-Ausschluss

Nach Wiederbeginn änderte sich am Grundcharakter der Partie nichts. Rapid dominierte, ohne richtig gefährlich zu werden, die Gäste versuchten sich - recht erfolglos - im Kontern. Gäste-Trainer Christian Benbennek wollte dem Offensivspiel seiner Truppe mit dem frühen Austausch des Flügelpersonals (Zulj und Clemens Walch kamen für Stefan Nutz und Patrick Möschl/54. bzw. 55.) neues Leben einhauchen, erreichte damit ungewollt aber das Gegenteil. Denn Zulj kassierte schon in der 66. Minute die zweite Gelbe Karte, Letztere wegen einer angeblichen Schwalbe. Eine harte Entscheidung von Schiedsrichter Rene Eisner.

Rapid feiert gegen Ried einen 3:1-Heimsieg
11.12.2016 Wien ,Weststadion , Bundesliga Rapid - Ried Tor zum 2:1 , Torschuetze , Giorgi Kvilitaia , Thomas Gebauer. Copyright DIENER / PhilippSchalber
Rapid nutzte die Gelegenheit. Ein Kvilitaia-Kopfball ging zwar noch über das Tor (74.), und kurz danach verhinderte ein beherztes Eingreifen von Özgür Özdemir gegen Joelinton den Rückstand (76.) der in der zweiten Hälfte völlig harmlosen Rieder, eine Minute später war es aber soweit: Kvilitaia erzielte nach Thurnwalds Vorlage aus Kurzdistanz die Führung und machte schließlich nach einem Foulspiel von Marcel Ziegl gegen Joelinton per Elfer den Sack zu.

Tabelle:

1.

Altach

19

12

3

4

30:21

9

39

2.

Salzburg

19

11

4

4

36:16

20

37

3.

Sturm Graz

19

11

3

5

33:17

16

36

4.

Austria Wien

19

11

1

7

35:29

6

34

5.

Rapid Wien

19

7

6

6

31:20

11

27

6.

WAC

19

6

4

9

25:31

-6

22

7.

Admira

19

7

1

11

17:33

-16

22

8.

Ried

19

6

2

11

18:29

-11

20

9.

St. Pölten

19

4

5

10

21:36

-15

17

10.

Mattersburg

19

3

5

11

19:33

-14

14

Wien, Allianz Stadion, 15.700, SR Eisner

Tore:
0:1 ( 4.) Elsneg
1:1 (26.) Sonnleitner
2:1 (77.) Kvilitaia
3:1 (81.) Kvilitaia (Elfmeter)

Rapid: Strebinger - M. Hofmann, Sonnleitner, Wöber - Dibon (70. Grahovac) - Traustason (46. Thurnwald), Mocinic (46. Szanto), Schaub, Murg - Joelinton, Kvilitaia

Ried: Gebauer - Bergmann, Reifeltshammer, Özdemir, Prada - Ziegl, Brandner - S. Nutz (55. P. Zulj), Elsneg, Möschl (54. Walch) - T. Fröschl (79. Ademi)

Gelb-Rote Karte: P. Zulj (66./Unsportlichkeit)

Gelbe Karten: Mocinic bzw. Brandner, Özdemir

Damir Canadi (Rapid-Trainer): "Es ist nicht günstig, wenn du gleich in Rückstand gerätst nach einem schweren Spiel am Donnerstag. Die Mannschaft war aber über 90 Minuten geduldig, hat auf die Chancen gewartet. Dafür muss ich der Mannschaft ein Lob aussprechen. Nach der Pause haben wir einige Dinge verändert, Joelinton dann neben Kvilitaia mehr in die Box gebracht. Wir haben bis auf das Tor nichts zugelassen in der Defensive und uns vorne fünf, sechs hochkarätige Chancen herausgearbeitet. Das ist nicht einfach gegen einen tiefstehenden Gegner."

Zum Ausschluss von Rieds Peter Zulj: "Es war definitiv keine Schwalbe, keine Gelbe Karte, in einer Situation vorher hätte er aber eigentlich Rot sehen können. Ich habe den Schiedsrichter nicht auf einem hohen Niveau gesehen, es gab viele fragwürdige Situationen. Einen Mann mehr zu haben, war für uns eine bessere Situation."

Christian Benbennek (Ried-Trainer): "Heute war es anders als beim 0:5. Wir sind sehr gut in die Partie gekommen, mit dem ersten Torschuss in Führung gegangen und auch sehr gut gestanden und haben nicht so viel zugelassen. Der Knackpunkt war schon der Ausschluss von Peter Zulj. Wir brauchen nicht darüber reden, jeder hat es gesehen, außer der Schiedsrichter, der weiter darauf besteht, dass es eine Schwalbe war. Die Mannschaft hat aber bis zum Schluss gefightet, nie aufgegeben."

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