Austria kann Mattersburg trotz Überzahl nicht schlagen

Gestolpert: Die Austria (Rotpuller) gab in Überzahl eine Führung her.
Die Burgenländer kommen in Wien mit einem Mann weniger zu einem 2:2.

Eine Aktion bedingt sehr oft eine Reaktion. Auch im Sport. Da hatte es doch Rapid glatt gewagt, in der Generali-Arena 3:0 gegen den Erzrivalen zu gewinnen, worauf sich wiederum die geschlagene Austria gezwungen sah, eine Reaktion zu zeigen. Und diese sollten die Gäste aus Mattersburg zu spüren bekommen.

Die Reaktion der Austrianer im Duell mit den Kickern aus dem Land der Burgen war eine desaströse Leistung bis zur 38. Minute – und am Ende ein mäßiges 2:2.

Die Reaktion der Fans war schon vor Spielbeginn klar ersichtlich, nur 6.235 wollten die Veilchen unterstützen, die Osttribüne war nicht einmal zu Hälfte gefüllt. Sie sahen einen zu Beginn völlig entfesselten Martschinko, der Gelb nach einem hässlichen Foul an Röcher sah, Rot wäre vertretbar gewesen. Er traf den Mattersburger mit den Schuhstoppeln voll im Gesicht. Martschinko wirkte auch beim Führungstor von Mattersburg mit, da er sich von Röcher einpacken ließ wie ein Weihnachtsgeschenk. Die Vorlage verwertete Pink zum 0:1 (16.), weil Bewacher Larsen in einen Sekundenschlaf verfiel.

Welke Veilchen

Die Austria war von der Rolle und fand überhaupt nicht ins Spiel. Man vermisste den Willen, den Nachdruck in den Aktionen, auch das Tempo hätte durchaus höher sein können. Weil Mattersburg kompakt stand, gewohnt aggressiv agierte und wenige Räume offerierte, wirkten die Wiener oftmals ratlos und fehlerhaft in ihrem Pass-Spiel. Umso mehr staunten die Zuschauer, als Pink per Fallrückzieher das korrekte 2:0 für die Burgenländer erzielte. Allein Schiedsrichter Ouschan gab gefährliches Spiel und das Tor nicht.

Austria kann Mattersburg trotz Überzahl nicht schlagen
20.02.2016 Fussball , Wien , Generali Arena Austria - Mattersburg Markus Kuster , Michael Novak , Tor zum 1:1 , Torschuetze , Lucas Venuto , Sven Sprangler. Copyright Agentur DIENER / Philipp Schalber
Ein Glück für die Austria, die noch vor der Pause das Spiel drehen sollte. Sie kam aus einem Eckball für Mattersburg zum Ausgleich (!), da Venuto sehenswert konterte und Novak beim Versuch, vor Venuto zu klären, ins eigene Tor traf (38.). Fünf Minuten später drehte Mattersburgs Malic die Partie zugunsten der Austria, da er Kayode an der Strafraumgrenze foulte und Gelb-Rot sah. Gorgon nützte die Chance des zugestandenen Elfmeters zum 2:1. Die Austria führte, ohne zu wissen, warum und wofür eigentlich ...

In Überzahl

Mit dem numerischen Vorteil spielte es sich für die Austria nun leichter, zumal die Moral der Gäste nicht mehr ganz auf der Höhe war. Bei den Wienern brachte vor allem der flotte Venuto immer wieder Schwung ins Geschehen, an einem Stanglpass von Gorgon rutschte er ebenso vorbei wie Kollege Larsen (70.). Die Austria kontrollierte das Spiel, auch, weil Mattersburg offensiv keinerlei Gefahr mehr ausstrahlte.

Dennoch gelang es trotz passabler Chancen nicht, mit einem weiteren Tor für die endgültige Entscheidung zu sorgen. Das sollte sich in der 89. Minute rächen: Nach einem Freistoß nutzte Mahrer ein Getümmel, um zum 2:2 zu treffen. Kayode hatte kurz danach den Sieg für die Austria auf dem Fuß. Am Ende gab es Pfiffe für die Leistung.

Tabelle

Wien, Generali Arena, 6.235 Zuschauer, SR Ouschan

Tore:
0:1 Pink (16.)
1:1 Novak (38./Eigentor)
2:1 Gorgon (43./Elfmeter)
2:2 Mahrer (89.)

Austria: Hadzikic - Larsen, Windbichler, Rotpuller, Martschinko - Holzhauser, Grünwald - Venuto (86. Friesenbichler), Kehat (75. Meilinger), Gorgon - Kayode

Mattersburg: Kuster - Höller, Malic, Mahrer, Novak - Jano - Sprangler (46. Farkas), Röcher (82. Templ), Prietl - Pink, Ibser (46. Maksimenko)

Gelbe Karten: Martschinko, Grünwald bzw. Malic

Gelb-Rote Karte: Malic (42./wiederholtes Foulspiel)

Thorsten Fink (Austria-Trainer): "Mattersburg war am Anfang besser, dann haben wir das Spiel in den Griff bekommen. Leider haben wir in Überzahl nicht das 3:1 gemacht, denn so ein Gegentor aus einem Freistoß kann immer passieren. Letztlich war es ein verdientes Remis."

Ivica Vastic (Mattersburg-Trainer): "Wir sind gut ins Spiel gekommen, haben nicht viel zugelassen und sind verdient in Führung gegangen. Das zweite Tor war regulär, aber der Schiedsrichter hat das Spiel mit merkwürdigen Entscheidungen in eine andere Richtung gelenkt. Das wäre sicher das Tor des Jahres geworden."

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