Salzburg dreht in Unterzahl auf und siegt
Jeder Salzburg-Trainer steht unter Erfolgsdruck, natürlich auch Óscar García. Vielleicht ist so eine ungewöhnliche Maßnahme des Spaniers erklärbar. Soriano und Keita saßen auf der Bank, obwohl sie vom Verein als Ausfälle vermeldet worden waren. Der angeschlagene Schwegler spielte gegen Altach sogar.
Mit dem Schweizer und mit Ulmer begannen also zwei Spieler, die heute vor zwei Jahren in der Europa League Ajax Amsterdam 3:0 besiegt hatten. Doch Salzburg im Februar 2016 hat mit Salzburg aus dem Februar 2014 sonst wenig gemein.
Der Tabellenführer, mit einer Notelf angetreten, tat sich gegen eine ebenfalls nicht in Bestbesetzung angetretene Altach-Elf schwer. Die Vorarlberger traten taktisch extrem flexibel auf und kamen so kaum unter Druck. Nur einmal benötigten sie in der ersten Hälfte Glück: Ein Schuss von Lazaro ging an die Stange (35.).
Mit Keita kam die Wende
Es dauerte nur vier Minuten, bis das Führungstor fiel. Und es war für Red Bull noch dazu ein ungewöhnliches. Eine Standardsituation brachte das 1:0: Einen Ulmer-Freistoß verwertete Miranda per Kopf (70.). Oberlins 2:0 war nur eine Zugabe (83.). Salzburg feierte den achten Saisonheimsieg und ist nun auch Erster in der Heimtabelle.
Wals-Siezenheim, Red-Bull-Arena, 5.749, SR Hameter
Tore:
1:0 (70.) Miranda
2:0 (83.) Oberlin
Salzburg: Walke - Schwegler, Miranda, Caleta-Car, Ulmer - Lazaro (67. Keita), Laimer, Bernardo, Berisha (87. Minamino) - Oberlin, Prevljak (78. Pehlivan)
Altach: Lukse - Lienhart, Ortiz (39. Roth), Zech, Galvao - Jäger, Zwischenbrugger, Hofbauer - Luxbacher (71. Seeger), Aigner, Harrer (76. Topcagic)
Gelb-Rot: Bernardo (65./Foul, Kritik)
Gelbe Karten: keine bzw. Hofbauer
Oscar Garcia (Salzburg-Trainer): "Es war ein hartes, schwieriges Spiel, eine gute Vorstellung meiner Spieler, die alles gegeben haben und vor allem in Unterzahl Charakter gezeigt haben. Vor allem die erste Hälfte hat mich sehr zufriedengestellt. Wir haben Chancen kreiert, aber sie nicht verwertet. In der zweiten Hälfte hat Altach gute Arbeit gemacht, deshalb war es nicht einfach für uns. In so einer Situation muss man auch durch einen Standard ein Tor erzielen. Die Einwechslung von Keita war kein Risiko. Ich wollte auch Soriano einige Minuten bringen, es war dann aber durch unsere 2:0-Führung nicht mehr nötig. Wir werden sehen, ob er nächste Woche gegen die Austria von Beginn an spielen wird. Die tolle Begrüßung durch die Fans war einer der schönsten Momente für mich als Trainer. Ich habe mich dabei sehr stolz gefühlt und bin froh und glücklich, von den Anhängern so begrüßt zu werden."
Damir Canadi (Altach-Trainer): "Es war das erwartet schwere Spiel beim Top-Team der Liga. Wir hätten schon einen Top-Tag gebraucht, um etwas mitzunehmen. Vielleicht wäre ein Punkt möglich gewesen, wenn wir konsequenter verteidigt hätten. Wir sind enttäuscht, dass wir das erste Tor aus einer Standard-Situation bekommen haben. Unterm Strich war der Salzburg-Sieg aber verdient. Wir müssen die Tabellensituation so annehmen, wie sie ist, den Fokus zu 100 Prozent auf jedes Spiel legen und Punkte einfahren. Ich bin jedenfalls bereit für diese Situation. In den ersten drei Partien hatten wir keine leichten Gegner, jetzt müssen wir punkten."
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