Austria verpasst den Sprung nach ganz oben

Der Austria misslang der Sprung an die Tabellenspitze.
Die Violetten können gegen den Tabellenletzten aus Ried nicht überzeugen.

Länderspiel-Pausen haben etwas Positives. Man kann in Ruhe Vergangenes aufarbeiten, gegenwärtig arbeiten und an der Zukunft feilen. Länderspiel-Pause können aber auch etwas Negatives mit sich bringen. Dass man beispielsweise außer Tritt kommt, den Rhythmus verliert, den roten Faden, so er schon gespannt worden ist. So ist es am Samstag der Austria gegen Ried ergangen. Mit dem 1:1 verpassten die Wiener den Sprung an die Tabellenspitze.

Vor dem Duell mit dem Tabellenletzten wurde Hermann Stessl geehrt. Der Jahrhundert-Trainer der Austria feierte seinen 75. Geburtstag. Es sollte der einzige Grund zum Jubeln bleiben.

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Müder Start

Die Austria war bemüht, den roten Faden wieder aufzunehmen, doch die kampfkräftigen und gut eingestellten Rieder erschwerten die Aufgabe gehörig. So zeigten sich die Wiener zwar optisch ganz gefällig, die Rieder strahlten zu Beginn jedoch mehr Gefährlichkeit aus. So zwang Ziegl mit einem Schuss Teamgoalie Almer erstmals zum Eingreifen (11.).

Nicht mehr eingreifen hätte Almer bei einem Ausflug können. Er verschätzte sich, doch Sikorskis Schupfer landete neben dem Tor. Worauf Trainer Paul Gludovatz in der Coaching-Zone an das Rumpelstilzchen erinnerte. Die Austria versuchte sich in Folge vermehrt mit Schüssen, die allerdings geblockt oder abgefälscht wurden und daher nie ihr Ziel fanden. Es fehlte an der nötigen Durchschlagskraft. Und auch an Präzision bei der besten Chance durch Kayode.

Fortuna in Violett

Sekunden vor der Pause gingen die Violetten dann doch in Führung. Bei einem an sich ungefährlichen Holzhauser-Freistoß sprang die Rieder Mauer, dabei wurde der Ball leicht abgefälscht. Ein äußerst glückliches 1:0. Das aber die Austria nicht wieder in den fehlenden Rhythmus zurück brachte. Vielmehr erholten sich die Oberösterreicher von dem Schock und glichen durch einen überlegten Schuss ins Eck von Trauner zum 1:1 aus (58.). Es fehlte der Austria einfach am nötigen Nachdruck, an Esprit. Man bot einfach zu wenig, um mit drei Punkten belohnt zu werden.Noch einmal war die Austria im Glück, als Rieds Sikorski nach einem Eckball per Kopf nur die Latte traf.

Die Austria rutschte auf Platz drei, holte aber auf Erzrivale Rapid einen Punkt auf. Ein schwacher Trost.

Generali-Arena, 6.742, SR Harkam

Tore:
1:0 (45.) Holzhauser (Freistoß)
1:1 (58.) Trauner

Austria: Almer - De Paula (82. Zulechner), Windbichler, Rotpuller, Martschinko - Vukojevic (72. Kehat), Holzhauser - Gorgon, A. Grünwald, Kayode (88. Sikov) - Friesenbichler

Ried: Gebauer - Janeczek, Reifeltshammer, Filipovic - Hart, Ziegl, Kragl (77. Prada) - Elsneg, Trauner, Möschl (60. Gavilan) - Sikorski (86. Polverino)

Gelbe Karten: keine bzw. Reifeltshammer, Kragl, Filipovic, Janeczek, Prada

Thorsten Fink (Austria-Trainer): "Der Gegner hat sehr gut gespielt und war sehr gut eingestellt. Ich habe schon vorher gesagt, dass es ein schwieriges Spiel werden wird. Mit der kämpferischen Einstellung war ich sehr zufrieden, auch damit, dass wir viele Standards herausgeholt haben. Nicht aber mit der Chancenverwertung. Die Mannschaft hat trotzdem an den Sieg geglaubt."

Paul Gludovatz (Ried-Trainer): "Wenn man bedenkt, dass wir gegen einen Gegner, der mit höchster Wahrscheinlichkeit um die ersten drei Plätze spielen wird, gespielt haben und wir das Ziel haben, im Herbst den Anschluss an Platz neun nicht zu verpassen, dann ist das 1:1 ein Erfolg. Bei unserer Leistung war von allem ein bisschen mehr dabei, was vorher nicht war. Ich glaube auch, dass wir nach vorne etwas gebracht haben, und ein 0:1 aufzuholen, ist moralisch o.k."

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