Meister Salzburg siegt nach einem 0:2-Rückstand

Harte Duelle im Salzburger Derby: Soriano (re.) traf per Elfmeter zum 4:2.
Die Grödiger verspielen zum dritten Mal in acht Runden einen Zwei-Tore-Vorsprung.

4:1, 6:0, 8:0, 3:1 und 4:2 – die Derbys gegen Grödig sind vom Ergebnis her eine klare Sache für Salzburg – zumindest jene, die im EM-Stadion stattfanden. Am Samstag benötigte der Meister aber eine Energieleistung nach einer der schwächsten ersten Hälften der zehnjährigen Ära Red Bull, um endgültig den Anschluss an die Bundesliga-Spitze zu finden.

Salzburg-Trainer Zeidler hatte sein Team im Vergleich zum 3:2-Sieg vor der Länderspielpause gegen Sturm wild durcheinander gewirbelt. Abstimmungsprobleme waren nicht zu übersehen.

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Grödig hätte zur Pause höher führen müssen als nur 2:1. Denn der bei Red Bull ausgebildete Venuto nützte nur eine seiner Chancen zum 1:0 (19.). Das zweite Tor der Gäste erzielte ein Salzburger: Ulmer war von Keeper Walke angeschossen worden, der seinerseits in höchster Not gegen Venuto retten hatten müssen (26.).

Schon nach etwas mehr als einer halben Stunde reagierte Zeidler. Pehlivan sollte die überforderte Abwehr unterstützen. Sekunden danach gelang Salzburg aus dem Nichts das Anschlusstor durch Minamino (35.).

Ausschluss und Elfmeter

Nach dem Wechsel lief dann alles für den Meister. Keita besorgte schnell den Ausgleich (51.). Salzburg drückte nun, die Defensivschwäche war aber weiter da. Sekunden nachdem der Grödig Maak die Chance auf das 3:2 vergeben hatte, traf Minamino auf der Gegenseite (72.). Mit seinem ersten Ligator in dieser Saison sorgte Soriano für den 4:2-Endstand (75.). Der Spanier verwertete einen Elfer, den Maak verursacht hatte. Er wurde für sein Foul an Minamino auch noch ausgeschlossen.

Wals-Siezenheim, Red-Bull-Arena, 8.347 Zuschauer, SR Drachta

Tore:
0:1 (19.) Venuto
0:2 (26.) Ulmer (Eigentor)
1:2 (34.) Minamino
2:2 (50.) Keita
3:2 (71.) Minamino
4:2 (74.) Soriano (Elfmeter)

Salzburg: Walke - Lainer, Schmitz, Caleta-Car, Ulmer - Minamino, Keita (87. Prevljak), Berisha, Mukhtar (34. Pehlivan) - Nielsen (72. Lazaro), Soriano

Grödig: Schlager - T. Kainz, Maak, Strauss, Strobl - Rasner (62. Derflinger), Brauer - Venuto, Djuric (62. Völkl), Denner - R. Wallner (72. B. Sulimani)

Gelbe Karten: Berisha

Rote Karte: Maak (74./Torraub)

Peter Zeidler (Salzburg-Trainer): Über die erste Hälfte: "Das war gar nichts, richtig, richtig schlecht. Meine Spieler haben viele Dinge richtig schlecht gemacht. Meine Mannschaft hat nichts gemacht, was einen erfolgreichen Fußball ausmacht. Überhaupt keine Balleroberung und sie hat viel zu viel hohe Bälle gespielt. Über diese hohen Bälle haben sich die Grödiger Innenverteidiger nur freuen können. Die zweite Halbzeit war ein Sieg der Moral. Da haben wir wieder das ausgepackt, was Fußball ausmacht."

Peter Schöttel (Grödig-Trainer): "Die erste Halbzeit war richtig stark. Meine Mannschaft hat außergewöhnlich gespielt. Ich habe mir gar nicht gedacht, dass sie so spielen kann - spielfreudig und begeisternd. Den einzigen Vorwurf, den ich ihr machen kann, ist, dass die Führung nicht höher ausgefallen ist. In der zweiten Hälfte sind wir nicht mehr in die Zweikämpfe gekommen, haben den Gegner im Zentrum nicht mehr kontrolliert. Es gab keine Entlastung mehr. Wir haben die einfachsten Tore bekommen."

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