Admira schafft sensationell Sprung an die Tabellenspitze

Die Partylöwen aus der Südstadt lachen von der Tabellenspitze.
Die Admiraner sind erstmals seit 2011 Tabellenführer, der WAC ist Letzter.

Was für ein Patzer von Andreas Kofler. Nach einem weiten Abschlag von Admira-Tormann Jörg Siebenhandl verschätzte sich der Goalie des WAC. Weil der Ball aber knapp vor dem Strafraum in greifbare Nähe kam, konnte er die Hände nicht nehmen (um nicht rot zu riskieren) und verlor das Kopfball-Duell gegen Christoph Schößwendter. Um 18.43 Uhr war die Admira Tabellenführer. Das gab es vor vier Jahren schon, im November 2011 nach dem 15. Spieltag. Damals hieß der Trainer der Admira Didi Kühbauer.

Der sitzt jetzt auf der Bank des WAC. Und hat dort ordentlich Personalsorgen. In der Offensive kam Ouedraogo im Tausch für Peter Zulj aus der Südstadt. In der Defensive ist Rnic neu. Die Sorgen drücken im defensiven Mittelfeld. Dort fehlten Hüttenbrenner und Tschernegg, Manuel Weber feierte ein Comeback nach einer Schambeinentzündung. Manuel Seidl spielte neben ihm, knickte aber schon früh um und musste das Feld verlassen, Putsche kam ins Spiel.

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Nach dem dummen Tor drängten die Kärntner, aber die Südstädter verteidigten sich geschickt. Die Admiraner gingen mit der Führung im Spiel in die Kabinen, aber nicht mit der Tabellenführung. Die hatte um 19.15 Uhr die Austria mit dem 1:0 gegen Ried übernommen.

Admira-Stürmer Starkl musste mit einer leichten Gehirnerschütterung in der Kabine bleiben. Der WAC nahm den Schwung vom Ende der ersten Halbzeit mit. Aber ohne viel zu tun, hatte die Admira um 19.44 Uhr wegen des Rieder Ausgleichtreffers die Tabellenführung. Die hielt fast gleichzeitig Siebenhandl unter Einsatz seiner heilen Knochen gegen Hellquist.

Nach der zweiten gelben Karte wurde die Partie für zehn Admiraner zur Abwehrschlacht. Die wurde gewonnen, die Admira ist Tabellenführer. Das bedeutet für den WAC: Weil Ried bei der Austria einen Punkt gemacht hat, sind die Wolfsberger Letzte.

Maria Enzersdorf, BSFZ-Arena, 2.233, SR Weinberger.

Tor:
1:0 (14.) Schößwendter

Admira: Siebenhandl - Zwierschitz, Schößwendter, Wostry, Wessely - Lackner, D. Toth (78. Bajrami) - Sax (87. Maier), P. Zulj, Blutsch - Starkl (46. Spiridonovic)

WAC: A. Kofler - Standfest, Rnic, Drescher, Palla - Zündel, M. Weber (76. Wernitznig), Seidl (17. Putsche/87. Sollbauer), Jacobo - Hellquist, Ouedraogo

Gelb-Rote Karte: Schößwendter (78./Foul)

Gelbe Karten: Keine bzw. M. Weber, Ouedraogo

Ernst Baumeister (Admira-Trainer): "Es war eine ausgeglichene Partie, wir hätten schon vor der Pause bei den Chancen von Starkl das Match fertig spielen können. Nach der Pause haben wir das Spiel nicht mehr in den Griff bekommen. Der letzte Pass ist nicht geglückt, wir haben keine guten Konter gespielt und es nicht geschafft, Ruhe ins Spiel zu bringen. Spielerisch können wir nicht zufrieden sein, eventuell noch mit den ersten 20 Minuten, aber kämpferisch war es von der ersten bis zur 93. Minute großartig. Die Tabellenführung ist eine super Sache."

Dietmar Kühbauer (WAC-Trainer): "Die Situation hat sich für uns sicher nicht verbessert, leider haben wir wieder ausschließlich durch einen Eigenfehler verloren. Wenn man von der ersten halben Stunde absieht, kann man mit der Leistung einigermaßen zufrieden sein. Ein Unentschieden wäre definitiv gerechter gewesen, weil die Admira nicht so souverän gespielt hat. Bei uns war ein Aufwärtstrend erkennbar, aber es fehlt eben ein Erfolgserlebnis. Wenn man unten ist, verliert man solche Partien, wenn man oben ist wie die Admira, gewinnt man sie. Wir brauchen unbedingt mehr Entschlossenheit vor dem gegnerischen Tor. Wir werden weiter mit der Mannschaft hart arbeiten."

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