Ogris: "Wollen gegen die Austria für eine Überraschung sorgen"

Andreas Ogris sucht als Cheftrainer den Ton zwischen einfühlsam und direkt
Der Name Andreas Ogris ist untrennbar mit der Wiener Austria verbunden. Der 59-Jährige absolvierte in den 1980er- und 90er-Jahren über 300 Pflichtspiele für die Veilchen und wurde zum Publikumsliebling. Nun sitzt er auf der Trainerbank des Traditionsvereins USV Neulengbach in der Admiral Frauenliga – und trifft auf seinen Herzensklub.
Wenn am Samstag im Wienerwaldstadion Neulengbach auf die Austria Frauen trifft (14.30 Uhr/live ORF Sport+), ist es aber nicht nur für den Trainer eine Herzensangelegenheit, sondern auch für einige Spielerinnen, die ihre Sporen in Favoriten verdienten.
„Natürlich ist die Austria haushoher Favorit. Sieben Spiele, sieben Siege, 22:0 Tore – die Zahlen sprechen für sich“, sagt Ogris. „Aber genau das ist auch unsere Chance.“ Denn während die Austria unter der Woche im Europacup bei Slavia Prag gefordert ist, hofft Neulengbach auf die Überraschung im Ligaalltag.
Aufbauphase bei Neulengbach
Neulengbach steckt mitten in einer Aufbauphase. Viele junge Spielerinnen, neue Strukturen, mehr Betreuung. Doch am Ende zähle das, was auf dem Platz passiert. „Defensiv sind wir schon auf einem guten Weg“, erklärt Ogris. „Aber in der Offensive fehlt uns die Durchschlagskraft.“
Für den ehemaligen Austria-Stürmer ist die mangelnde Effizienz ein besonderer Dorn im Auge. Von den bisher drei erzielten Neulengbach-Treffern gehen alle auf das Konto von Alisa Ziletkina. Verletzungen zweier Stürmerinnen erschweren die Lage zusätzlich. „Wir spielen Chancen nicht konsequent fertig, im letzten Drittel fehlt die Ruhe. Das müssen wir dringend verbessern.“
In der Tabelle rangiert Neulengbach derzeit auf Platz acht, das Saisonziel bleibt der Klassenerhalt. Ogris weiß um die schwierige Aufgabe, betont aber: „Wir werden alles reinhauen, was wir haben.“ Gleich mehrere Spielerinnen im Kader haben eine Austria-Vergangenheit – darunter neben Ziletkina auch Florentina Satra und Hanna Blaschka.
Vielleicht sorgt das Spiel gegen den Ex-Verein für die nötige Extramotivation. Zudem überträgt ORF Sport+ das Spiel live. „Jede Spielerin hat die Chance, sich zu präsentieren“, sagt Ogris.
Ein Sieg gegen die Austria
Und auch für die Austria-Legende Ogris hat das Spiel eine besondere Note. Siebenmal hat er in seiner aktiven Laufbahn gegen die Austria gespielt. Fünfmal verloren, einmal gewonnen. „Natürlich ist es etwas Spezielles, gegen die Austria zu spielen. Aber sobald ich am Spielfeldrand stehe, geht es nur um Neulengbach. Wir wollen es der Austria so schwer wie möglich machen – und vielleicht gelingt uns ja eine Überraschung.“
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