Austria-Stürmerin Alisa Ziletkina: Teenager mit Torriecher

Austria-Stürmerin Alisa Ziletkina: Teenager mit Torriecher
Die gebürtige Litauerin Alisa Ziletkina (17) stürmt für die Austria und den ÖFB-Nachwuchs und geht nebenbei in die Schule.

Schule, Training, Cupfinale. Alisa Ziletkina ist 17 und besucht die siebente Klasse im Ballsportgymnasium in Wien. Ganz nebenbei schießt sie Tor um Tor, als Joker bei der Wiener Austria und in den ÖFB-Nachwuchsauswahlen.

Die Admiral Frauen-Bundesliga ist geprägt von jungen Spielerinnen, das Eintrittsalter ist im Vergleich zu den Männern sehr niedrig. Alisa Ziletkina verkörpert diesen Umstand. Sie ist mit 15 Jahren zur Austria gekommen, kam schnell zu ihren ersten Bundesligaeinsätzen – ein Sprung ins kalte Wasser. „Den Unterschied hab ich deutlich gemerkt. Der Fußball ist schneller, man muss schneller denken, körperlich mithalten.“

Mit mehr Zeit in der Kraftkammer kam die große Stürmerin (mittlerweile 1,76m) dann auch körperlich auf Bundesliganiveau. Passend: Ihr Vorbild ist Erling Haaland, „ein ähnlicher Spielertyp wie ich“.

Die älteren Spielerinnen haben der damals 15-Jährigen geholfen, in der A-Mannschaft Fuß zu fassen. Unter anderem die aktuelle Sportliche Leiterin der Austria Frauen, Lisa Makas. Der gute Mix in der Altersstruktur sei überhaupt etwas, das dem Team guttue, so Ziletkina. 

Dreikampf mit Neulengbach und Sturm

Vielleicht kann sie ihren Torriecher schon morgen, Sonntag (12.45 Uhr/live ORF Sport+), auf der Hohen Warte im Derby unter Beweis stellen. Denn die Austria spielt gegen die auf Ligarang drei liegende Vienna. Die Austria – seit acht Spielen ungeschlagen – befindet sich in einem Dreikampf mit Neulengbach und Sturm Graz um Platz vier.

Austria-Stürmerin Alisa Ziletkina: Teenager mit Torriecher

Austria Wien Stürmerin Alisa Ziletkina

Austria Wien im Cupfinale

Vier Tage später stehen die Wienerinnen im Cupfinale gegen SKN St. Pölten in der Ergo Arena in Wiener Neustadt (9. Mai, 14 Uhr/live ORF1). Rund 1.500 Tickets sind bis dato verkauft. Doppelt so viele wie im Vorjahr, viermal so viele wie 2022.

„Im Frauenfußball hat sich einiges entwickelt in den letzten Jahren“, sagt Ziletkina. In Österreich nicht so sehr wie etwa in England, aber dennoch: „Es wird uns Spielerinnen mehr geboten, wir spielen öfter im Stadion, Matches sind live zu sehen.“

Was ihre persönlichen Ziele angeht, bleibt die 17-Jährige beim Motto "Step by Step". "Mein erstes Ziel ist es, beim Nationalteam weiter immer dabei zu sein und irgendwann einmal ins A-Team zu kommen", sagt Ziletkina, die in der Volksschulzeit von Litauen nach Österreich gezogen ist und längst für Österreichs Nachwuchs spielt. "Ich habe noch Zeit aber als ersten Schritt könnte ich mir vorstellen, irgendwann nach Deutschland zu gehen. Dort ist auch in der zweiten Bundesliga ein echt hohes Niveau", sagt die große Angreiferin. Und vielleicht lande sie ja irgendwann in England oder Spanien.

SKN vor Meistertitel

Die SKN-Frauen haben unterdessen nicht nur die Chance auf den Cupsieg, sondern auch auf den neunten Meistertitel. Fixieren können es die Wölfinnen am Sonntag aber noch nicht. Selbst wenn die Titelverteidigerinnen in Lustenau siegen und die Austria gegen die Vienna gewinnt, ist es noch nicht ganz erledigt, weil Altach am Samstag gegen Bergheim 2:1 gewann und damit derzeit 4 Punkte hinter SKN auf Rang zwei liegt.

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