Für die Austria kommt die Winterpause zur Unzeit

FUSSBALL TIPICO BUNDESLIGA / GRUNDDURCHGANG: SK RAPID WIEN - FK AUSTRIA WIEN
Vier Spiele ohne Niederlage - die violette Serie soll gegen den WAC nicht zu Ende gehen.

Ausgerechnet jetzt. Da kommt die bisher von einer Krise geschüttelte Austria endlich in Fahrt, bleibt vier Spiele in Folge ohne Niederlage, und dann begibt sich die Liga in den Winterschlaf. Venatus interruptus, die gestoppte Aufholjagd. „Dabei ist jetzt endlich wieder das Selbstverständnis zurückgekehrt“, meint Kapitän Alexander Grünwald, um dann doch anzufügen: „Es ist vielleicht nicht so schlecht, knapp drei Wochen vom Fußball wegzukommen.“

Fußball, SK Rapid Wien - Austria

Am Sonntag (14.30 Uhr) bündelt man noch einmal die Kräfte, um daheim den WAC zu schlagen. Die tabellarische Hochrechnung erfordert von der Austria auch einen vollen Erfolg, will man das Ziel Meistergruppe nicht aus den Augen verlieren und den Rückstand auf den Sechsten, Hartberg, verringern. Benzin, so Grünwald, sei noch ausreichend im Tank, auch bei ihm, der seinen 30. Geburtstag schon gefeiert hat. „Es ist jetzt nicht so, dass ich mich in die Kabine schleppe“, lacht der Spielmacher. Vielmehr gehe es um eine psychologische Regeneration nach einem schwachen Herbst, der nicht nur auf dem Feld Energie und Nerven gekostet hat.

Fußball, SK Rapid Wien - Austria

Führt die ausgerufene Aufholjagd die Veilchen doch nicht unter die Top 6, „dann werden wir versuchen, in der Qualigruppe guten Fußball zu spielen“, so Grünwald. Denn das sei das oberste Ziel. „Am Ende des Tages hätten wir auch dort noch eine Chance auf einen Europacup-Platz. Aber grundsätzlich wollen wir die Meistergruppe erreichen, dieser Druck ist vorhanden.“

Sinn für Realität

Der eigene Anspruch wurde der Austria im Sommer und Herbst zu hoch. Grünwald empfindet es als Hilfe, dass Sportvorstand Peter Stöger immer wieder eine realistische Einschätzung der Lage abgegeben hat. „Ich glaube, dass unsere Situation dadurch auch von außen jetzt realistischer beurteilt wird.“ In erster Linie möchte die Austria wieder guten und freilich erfolgreichen Fußball spielen, der Weg dorthin erfordert viel Geduld. „Gegen Hartberg haben wir souverän gespielt, auch das Auftreten im Derby war positiv.“ Setzt man den Trend fort, „dann kommen Punkte und Erfolge von allein“, so Grünwald.

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Sein Trainer Christian Ilzer weiß, dass er auch in naher Zukunft mit diesem Kader das Licht am Ende des Tunnels finden muss. „Die personelle Planung ist ein Prozess, der schon den gesamten Herbst über läuft. In der Winterpause wird sich nicht viel ändern.“ Weil der Austria das nötige Kleingeld dazu fehlt. Eine Änderung könnte sich doch noch in Bezug auf ein mögliches Trainingslager ergeben. Im Gespräch ist doch wieder ein Abstecher in die Türkei nach Belek, allerdings nicht wie gewohnt ins Hotel Titanic. Doch davor gilt es noch den WAC zu schlagen. „Weil uns in unserer Lage nur noch Siege nach oben bringen“, weiß Ilzer vor dem Duell mit seinem Ex-Klub.

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