Warum die Austria-Spitze in die Offensive geht - und was dahinter steckt

Präsident Kurt Gollowitzer (links) und AG-Vorstand Harald Zagiczek
Violetter Schulterschluss: Präsident Gollowitzer und die Vorstände Zagiczek und Werner versuchten, Einigkeit zu vermitteln.

Einen Tag vor dem entscheidenden Rückspiel im Europacup-Playoff in Hartberg trat das Austria-Triumvirat öffentlich auf. Präsident Kurt Gollowitzer, Finanz-Vorstand Harald Zagiczek und Sport-Vorstand Jürgen Werner versicherten, dass es bei der Austria keinen Machtkampf gibt. 

Also alles eitel Wonne bei den Violetten, oder steckt Kalkül dahinter?

Warum die Austria-Spitze in die Offensive geht - und was dahinter steckt

In den vergangenen Wochen und Monaten war immer wieder von einem Machtkampf hinter den Kulissen zu hören und zu lesen. Alles erstunken und erlogen? Präsident Gollowitzer: "Alle, die das gerne hätten, muss ich enttäuschen."

  • Es gibt zwar Diskussionen in der Sache, aber keinerlei Machtkämpfe, so der Präsident.
  • Es gibt auch nicht das Bestreben,  die Anteile von Jürgen Werner und seiner Investorengruppe (WTF) zurückzukaufen.
  • Es gibt somit auch keine Kritik an der bisherigen Transferpolitik von Sport-Vorstand Jürgen Werner.
  • Es gibt aber auch nicht das Geld, die Anteile von Werner und Co. samt Verzinsung um 7,5 Millionen Euro zurückzukaufen. 
  • Es gibt auch nicht das Bestreben des Vereins, mit 50,1 Prozent Mehrheits-Eigentümer der Austria, an Einfluss im sportlichen Bereich zu erlangen.

Gollowitzer spricht von einer optimalen Konstellation, die es auch in Zukunft am Verteilerkreis geben soll: Die Austria ist ein großer Klub. Hier sind viele gute Leute mit viele Meinungen zu vielen Themen." Man möchte gemeinsam für die Austria vernünftige Entscheidungen treffen. "Ich bin stolz, dass wir gemeinsam in so einem Team sind."

Sport-Vorstand Jürgen Werner spricht von Wochen der wichtigen Entscheidungen, die auf die Austrianer zukommen. Man sucht einen neuen Trainer und braucht neue Spieler wie eventuell Aleksandar Dragovic, mit dem man seit langer zeit schon verhandelt, oder Stürmer Maurice Malone.

Routinier Werner weiß natürlich um die Vorgänge bei der Austria und mahnt auch zu interner Ruhe. "Wir sind auf dem Weg. Sportlich sehe ich mich nicht als One-Man-Show." Obwohl in seinem Vorstandsvertrag steht, dass er die alleinige Entscheidung in diesem Bereich innehat.

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Finanz-Vorstand Zagiczek fordert einen bedingungslosen Zusammenhalt. "Gestritten und diskutiert muss immer werden, das passiert bei uns auf Augenhöhe."

Auch auf ihn kommen herausfordernde Wochen zu, denn bis zum 30. Juni soll/muss das Stadion verkauft werden. Bis dahin ist auch noch der Deal mit Kreditgeber Bank Austria aufrecht, danach müsste er neu verhandelt werden - wahrscheinlich zu schlechteren Konditionen.

Der violette Schulterschluss macht Sinn, weil er dringend nötig ist. Solange die eine Seite nicht das nötige Kleingeld besitzt um die andere Seite loszuwerden, muss man miteinander leben und zusammenarbeiten. 

Denn dafür steht viel zu viel auf dem Spiel, nicht nur sportlich.

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