Ex-Rapid-Präsident Krammer: "Es muss andere Gründe gegeben haben"

Ex-Rapid-Präsident Krammer: "Es muss andere Gründe gegeben haben"
Der 62-Jährige habe selbst nie so eine negative Stimmung im Verein gespürt. Und er wundert sich über die Rücktritte.

Rund um das 1:0 von Rapid in Altach meldete sich auch Ex-Präsident Michael Krammer im ORF und auf Sky zu Wort. Seine Aussagen sind durchaus beachtlich.

Der heute 62-jährige Krammer war von 2013 bis 2019 an der Spitze des Vereins, danach wurde Martin Bruckner zum Präsidenten gewählt, der das Amt als Folge der Vorkommnisse nach dem Vaduz-Spiel zur Verfügung stellte.

Die negative Entwicklung im Verein habe Krammer in seiner Zeit so nicht erlebt: "Ich habe vieles mitgekriegt, aber sowas in dieser Form nicht. Das Ausscheiden gegen Helsinki wurde damals medial ähnlich aufbereitet wie jetzt gegen Vaduz, aber es gab eine positive Grundstimmung."

Selbst im Stadion

Beim Europacup-Aus gegen Vaduz war Krammer selbst im Stadion: „Bei so einer Situation richtet sich die Aggression gegen die Mannschaft, den Sport im Allgemeinen. Aber dass sich die Aggression gegen den Vorstand und den Geschäftsführer Wirtschaft richtet, war für mich nicht ganz verständlich. Ungewöhnlich." Zwei Tage nach dem Spiel gab bekanntlich auch Christoph Peschek seinen Rückzug als Geschäftsführer bekannt.

Krammer mutmaßte vor laufenden Kameras: "Ich glaube, dass es da neben den sachlichen Gründen noch andere geben muss, so einfach würde er das Feld nicht räumen."

Alles unter einem Hut

An der Spitze für Rapid zu arbeiten, sei kein einfaches Unterfangen: "Informell hast du die gesamte Community von Rapid im Auge, von den Ultras bis zu den Generaldirektionen der Hauptsponsoren. Alle haben Interesse an Rapid. Man versucht, die Interessen auszugleichen im Interesse von Rapid – das ist eine große Herausforderung."

Krammer hofft aber auch, dass die jetzige Krise eine Chance ist. "Ich glaub, was jetzt passiert ist, könnte ein mahnender Weckruf sein für die Rapid-Gemeinschaft, um wieder konstruktiv an einer besseren Zukunft zu arbeiten."

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